Übersichtskarte

here we go ....again!

Donnerstag, 28.03.2024

......Sydney! Ich komme!

Endlich ist es soweit, ich werde Ende März für Urlaub nach Australien fliegen und ein bisschen Down Under ansehen smile

Wenn ich es zeitlich schaffe, werde ich berichten, was ich so erlebe.

Liebe Grüße

Mallorca - kurz und sonnig

Sonntag, 08.10.2023

Zwar fehlt noch der Inhalt, aber zumindest schon mal ein paar Impressionen aus Mallorca vom Herbst 2023.

Palma de MallorcaBergdorf ValdemossaBucht - Cala FalcóBotanischer GartenBotanischer Garten - Jardins d'Alfàbia

Dominikanische Republik

Dienstag, 01.03.2022

Liebe Alle,

jetzt wird es aber Zeit, dass ich mal noch meinen Blogeintrag von meiner diesjährigen Reise nachhole!

Da ich noch nicht in der Karibik war und da ja bekanntlich Sonne und Meer zu jeder Jahreszeit sind, war das ein ideales Reiseziel für Anfang März, wenn man nur eine gute Woche Zeit hat. Via Paris gab es auch eine echt gute Verbindung, mittags hier los und dank Zeitverschiebung abends in Punta Cana. Aber ist ja nicht so, dass das immer so klappt. Air France hat mir meinen Zubringerflug storniert und mich auf einen über 6h früheren Flug gebucht, so dass ich über 9h Aufenthalt in Paris haben würde. Super Start in meinen Urlaub, zumal ich bis abends noch für die Uni geschrieben habe und entsprechend eigentlich gar nicht geschlafen habe… naja, hab ja viele Stunden Flug vor mir zum Schlaf nachholen… da ich bereits vor 2Jahren das Erlebnis hatte 6h am Flughafen in Paris Aufenthalt zu haben, wollte ich diesmal auf keinen Fall wieder am Flughafen versauern, der nun wirklich nicht schön ist (Korrektur: es wird, es gibt in der Zwischenzeit auch Bereiche die prima sind). Also habe ich mich mit einem Tagesticket nach Paris Innenstadt aufgemacht. Anfang März ist in Paris auch noch nicht unbedingt warm und da ich nur mit Handgepäck gereist bin, hatte ich a) meinen großen Rucksack immer bei und b) keinen Platz für eine Winterjacke. Also wie wäre es mit Museum? Dummerweise haben in Paris dienstags alle Museum geschlossen (außer ein paar kleine). Also doch Sightseeing. Da ab und an die Sonne hinter den Wolken hervorkam ließ es sich auch ganz gut aushalten und ich habe mir ein paar Wahrzeichen der Stadt angeguckt, das geschlossene Louvre, den weiträumig von gläsernen Mauern umgegeben Eiffelturm an dessen Fuß man nicht mal kommt ohne Eintritt zu zahlen und die in Bauplanen eingehüllte Notre Dame. Klingt langweilig? Immer noch besser als am Flughafen sitzen… :D nach einem Croissant und einem Cappuccino bin ich zurück zum Flughafen um meine eigentliche Reise anzutreten. Erstaunlicher voller Ferienflieger, mit vielen Kindern. Und Franzosen bechern Flaschenweise Wein im Flugzeug, sicherlich schmeckt der Fusel auf 10 000 Metern Höhe besser… würde das mal wie bei Tomatensaft bewerten, der wird ja auch fast nur im Flugzeug getrunken. Der Flug ging ja Richtung Westen und somit dem Sonnenuntergang entgegen, so dass dieser viele Stunden lang war, das ist auch mal spannend. Wie ich über dem Atlantik so aus dem Fenster schaue strahlt mich ein Licht an und ich denke noch „ah ein Flugzeug unterwegs in die andere Richtung“ und plötzlich explodiert das Objekt. Da der 1. März ja nur kurz nach Kriegsbeginn war und man im Flugzeug ja keine aktuellen Nachrichten hat, habe ich mich wirklich kurz gefragt ob da ein Flugzeug explodiert ist oder Geschosse über den Atlantik fliegen. Da aber der Kapitän keine Durchsage gemacht hat (englisch sprechende Franzosen versteht man eh nicht) und auch keine weiteren Erscheinungen am Himmel waren, tippe ich mal auf eine Sternschnuppe oder verglühenden Weltraumschrott. Gefühlt auf Augenhöhe weil man nicht am Boden ist, ist das auch mal spannend.

In Punta Cana angekommen habe ich schon im nur teilweise klimatisierten Flughafen das absolute Urlaubsgefühl bekommen: laue, schwüle Sommernacht! Mein absolutes Lieblingswetter! Einreise und Passkontrolle dank vorheriger Online-Anmeldung fix durch und schon steht man draußen. Da ich im Reiseland erst Geld hole wollte ich am Flughafen noch Geld holen, konnte aber keine Automaten finden. Da mein AirBNB in fuß-weite erreichbar war und ich sowieso an einer kleinen Einkaufpassage vorbei kam unterwegs, habe ich die Taxifahrer stehen lassen und bin losgelaufen. Teilweise sind mir sogar Autos nachgefahren, weil sie nicht verstehen konnten, dass ich laufe. Womit ich nicht gerechnet habe, dass an 4 verschiedenen Geldautomaten, direkt in Banken kein Bargeld vorhanden war! Ein Pförtner/Wachmann saß gelangweilt rum, aber kein Geld. Da ich leider kein Spanisch spreche, konnte ich den auch nicht fragen wo es Geld gibt. In dieser kleinen Einkaufsstraße sollte es eigentlich einen Lebensmittelladen geben, den konnte ich nicht finden. Da wusste ich noch nicht, dass „Supermarkt“ in der DomRep eigentlich nur ein Tante Emma Laden ist. Ich habe dann eine Apotheke gefunden, diese verkaufen auch ein paar Snacks und Wasser, denn das war mein Hauptproblem, man kann das Leitungswasser in der DomRep nicht trinken. Zum Glück war in der Apotheke ein Pärchen die Englisch sprachen und die haben mir erzählt, dass Apotheken prima Orte in der DomRep sind, denn es gibt Süßigkeiten, Chips, Wasser, Drogerieartikel, Medikamente und Zigaretten(!) und zu meiner Rettung Geldautomaten in ihnen! Wer hätte das gedacht. Allerdings sind die meisten Automaten in der DomRep auf ein Maximum Geldausgabe gedeckelt, so dass ich nur etwa 50€ abheben konnte. Aber immerhin konnte ich mir ein Wasser kaufen. Mein AirBNB lag weitere 15min zu Fuß entfernt in der wirklich schönen und gepflegten Neubausiedlung, in die man nur mit registrierten Autos fahren darf und für unsere Begriffe das schon Villen mit Pool sind. Die nette Hausbesitzerin hat mir noch alles gezeigt und endlich konnte ich ins Bett fallen, welches die gleiche Bettwäsche hatte wie zuhause.

Am nächsten Morgen bin ich wieder zu der kleinen Einkaufspassage zurückgelaufen in der Hoffnung noch mehr Geld holen zu können, weil ich direkt mit den öffentlichen Bussen zu meinem eigentlichen Ort fahren wollte. Leider waren die Automaten noch nicht wieder aufgefüllt, Taxis konnte ich keine finden und Uber hat nicht funktioniert… was nun? Ich bin dann in das einzige Hotel in der Nähe marschiert, ich war ja noch immer in der Nähe des Flughafens und dort war neben europäischen Touristen auch das Flugpersonal einquartiert. Hoffnung darauf, dass das Personal Englisch spricht. Glück gehabt, eine super nette Empfangsdame hat sich meiner angenommen, obwohl ich dort ja nicht Gast war, hat mich kurzerhand in einen Taxi zur Haltestelle des öffentlichen Linienbusses in die Hauptstadt gesetzt und dem Fahrer sogar gesagt, er soll mir ein Ticket am Schalter holen. Sie hatte diesen Shuttle für ein Pärchen Deutsche gerade gebucht, die auch nach Santo Domingo wollten. Eigentlich wollte ich die Nordroute an der Küste entlang mit den Bussen nehmen, aber nach meinen Startschwierigkeiten in der DomRep wollte ich lieber kein Risiko eingehen und lieber via der Hauptstadt zu meinem Ziel Samana fahren, da dort wesentlich mehr Busse unterwegs sind. In der DomRep fahren in den Orten selbst entweder Motorroller oder heruntergekommene Autos als Taxis, um von Ort zu Ort zu kommen, nimmt man den Linienbus. Das sind verschiedene Busgesellschaften die die vielen Orte auch entlang der Route anfahren, und auch alles Mögliche transportieren. So saß ich also mit dem Pärchen im Taxi zur regionalen Haltestelle. Dort drücke uns der Fahrer je unser Ticket in die Hand und mit Händen und Füßen konnte ich noch 10 Minuten verstehen. Und da kam tatsächlich ein Reisebus, Gepäck wurde unten verstaut und oben hat man sich einfach einen Sitz genommen. zustand des Busses, ganz passabel, Mitreisende, tatsächlich jedes Alter, vom Kleinkind bis zum Greis. 10 min nach Abfahrt kam ein Angestellter rum und hat die Tickets eingesammelt und ein Video wurde eingeschaltet. Die Sitze hatten sogar schon USB-Stecker zum Laden der Handys. Ich nahm an, dass ich bis nach Santo Domingo reinfahren würde und dort dann Umsteigen. Zum Glück bekam ich mit wie an einer Haltestelle „Samana“ ausgerufen wurde, also schnell raus, denn da wollte ich hin. Der Bus hielt direkt auf dem Highway und die Umsteigenden mussten über die Betonabsperrung in der Mitte klettern und über die andere Fahrbahn rennen. Dort war ein kleiner Imbiss mit Parkplatz… der Umsteigepunkt! Ein Mitarbeiter half beim Gepäck über den Highway tragen.Tafeln an der Wand zeigten die Abfahrzeiten der Busse und ihr Ziel, unterwegs wird in jedem Dorf gehalten und auch unterwegs, wenn man dem Fahrer Bescheid sagt. Erstaunlicherweise sind die Abfahrtszeiten korrekt, macht zwar nicht den Anschein, aber das klappt tatsächlich. Nun ja, die Einheimischen sind ja auf diese Busse angewiesen. Mit Zeigen habe ich mir was zum Essen bestellt (gebackene Maniok) und der netten Dame einfach Geld hingehalten, umgerechnet 2€ in etwa schien mir angemessen fürs Essen. Der nächste Bus war bereits knacken voll, ebenso das Gepäckfach. Da der Mitarbeiter der uns Touris bereits aus dem anderen Bus geholfen hatte, wusste, dass wir nach Samana wollten und kein/wenig Spanisch konnten (es waren noch 3 andere Deutsche da, mit riesigen Koffern) hat er dafür gesorgt, dass wir Platz finden im Bus und da er dachte wir gehören zusammen, hat er sogar andere Fahrgäste aufgescheucht und umgesetzt. Der Bus war ein wenig älter, aber ganz ok, Vorhänge an den Fenstern hielten die brennende Sonne draußen, denn die Klimaanlage war nicht mehr die fitteste. Der Highway nach Norden ist noch relativ neu und es gibt sogar mehrere Mautstationen unterwegs. Mein Ticket hat jeweils etwa 5€ gekostet, für eine Fahrt von 2,5 und 4h ok, finde ich. Unterwegs konnte ich dann auch herausfinden warum das Gepäckfach unten so voll war. Neben Gepäck und dem einen oder anderen Großeinkauf den die Menschen aus der Hauptstadt mit in die Dörfer nehmen, waren da auch ein Fernseher und ein Motorroller drin! Angekommen in Samana Stadt (eigentlich Santa Bárbara de Samaná, denn die Halbinsel heißt ebenfalls Samaná, aber jeder sagt nur Samana) wurde ich direkt wieder belagert von Motorrollern, die mir eine Fahrt anbieten wollten. Da ich aber nach Taxi, Mittag und Bus schon kaum mehr Geld hatte wollte ich zuerst in die Bank, die hatte ich unterwegs schon mit recherchiert. Die hatte, wie sollte es auch anders sein, geschlossen wegen Bauarbeiten! Der Bauarbeiter verstand ein bisschen Englisch und dachte wohl, dass ich direkt zu dieser Bankgesellschaft will, denn er nannte mir den über eine 1h entfernten, mit einem Linienbus zu erreichenden, nächsten Ort als Ersatz. Mein nächster Schreck. Auch in der kleinen Apotheke die ich fand um Wasser zu kaufen, leider kein Geldautomat. Im Tante Emma Laden in dem ich mir ein Müsli und eine Mandelmilch gekauft habe, verstand man meine Frage leider auch nicht. Ich hatte zwar meine Übersetzer App genutzt, war aber noch nicht auf die Idee gekommen, die App es vorlesen zu lassen, denn die Einheimischen können häufig nicht richtig lesen, da es erst seit Mitte der 90er überhaupt Schulpflicht gibt. Auch auf dem örtlichen Markt, der Meterhoch mit Ananas und Papayas und Kürbis befüllt war, kein Geldautomat. Ich hoffte nun auf meine Vermieterin in der Ferienwohnung. Navi sei Dank habe ich mich in den verschlungenen Straßen zurechtgefunden und da ich relativ offensichtlich nach Touristin aussehe hat mich meine Vermieterin auf der Straße entdeckt, denn die letzten 200m hätte ich nie gefunden. Meine Ferienwohnung lag direkt im Wohnviertel der Einheimischen und die sind verschachtelt gebaut. Ich habe dort tatsächlich eine gesamte Wohnung mit Balkon für mich alleine bekommen! 3 verschiedene Türen, davon 2 als Gitter mit Vorhängeschlössern gesichert, ebenso der Balkon komplett mit einem verziertem Gitter. Da alle Straßenzüge so aussehen, nehme ich an das ist normal. Auch meine Vermieterin wusste keinen Rat warum die Bank geschlossen hatte, und da auch sie kein Englisch sprach haben wir uns mit Händen und Füßen und mit der Handy App verständigt, leider ist die Übersetzung ist nicht immer akkurat. Jedenfalls versprach sie mir, mir zu helfen und nachdem ich schon fast dachte, sie hat mich vergessen, rief sie von der Straße unten nach mir. Ein Bekannter mit einer Motorradrikscha stand dort und fuhr mich bis zur Hafen-Promenade direkt zu einer Bank. Meine Rettung. Diese Bank war nur etwa 500m weiter als die geschlossene, aber da ich schon so wenig Vertrauen hatte in die Angaben bei google (die häufig nicht passen in der DomRep) war ich darauf natürlich nicht gekommen. Meine leichte Anspannung war schlagartig weg als der Automat mir brav ohne zu Meckern und ohne Maximum Geld ausspuckte. Jetzt wusste ich, ich kann im Urlaub entspannen! So konnte ich auch direkt meine ohnehin geplanten Tagestouren bezahlen. Den Abend habe ich bei einem Spaziergang zum Wahrzeichen Samanas verbracht: der Brücke ins Nirgendwo. In der Bucht von Samana liegen 2 kleine Inseln, am Ende der 2 sollte in den 70ern mal ein Restaurant gebaut werden, hat natürlich nicht geklappt, aber die Brücke ist noch da. Wunderschön, tolle Aussicht auf die Stadt und den Hafen und die kleinen Inseln sind bewachsen von dichtem Grün. Mag die Brücke auch keinen Zweck haben, einmalig ist sie dadurch schon.

Am nächsten Morgen habe ich mich zeitig aufgemacht, denn ich wollte zu einer Wal-Tour. Von Dezember bis März ist Walsaison in der Bucht von Samana, dann kommt etwa jeder der ca 15 000 Nordatlantischen Buckelwale zur Paarung und zum Kalben hier her in die ruhigen tropischen Gewässer. Eine ehemalige Surflehrerin hat sich zur Lebensaufgabe gemacht die Tiere zu schützen und hat die ersten Touren organisiert, den Nationalpark mit initialisiert und führt noch heute, 40 Jahre später, selbst die Touren. Mit an Bord sind auch mehrere Meeresbiologen die durch ihre Arbeit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Tiere leisten und für alle Fragen offen sind. Wie es der Zufall so wollte, saß ich auch direkt neben Kim persönlich, ich wusste ja nicht, wie sie aussah und könnte beobachten wie auch sie Notizen zu den gesichteten Walen macht. Sie hat unglaublich viel erzählt, von den Tieren. So wusste ich zB nicht, dass Nordatlantische und Südatlantische sich nie treffen. Sie sind zwar eine Art und sollte mal ein Tier über den Äquator schwimmen, können sie sich weiterhin paaren, aber das tun sie nicht. Sie migrieren jeweils zu den Tropen zur Paarung und Geburt und zum Fressen schwimmen sie zu ihren jeweiligen Polen. Natürlich haben wir auch Wale gesichtet, die Bucht ist ja voll davon. Allerdings ist es fast unmöglich Wale zu fotografieren auf einem schwankendem Schiff, daher an dieser Stelle keine Bilder. Auf dem Weg zurück konnte, wer wollte auf der Cayo Levantado Insel abgesetzt werden, besser bekannt als „Bacardi Island“, denn hier wurde in den 70ern die erste Bacardi-Werbung gedreht. Entsprechend überlaufen ist die Insel natürlich, voller Souvenirstände und völlig überteuertem Touristen-Essen, aber optisch wirklich schön! So wie man sich eine tropische Insel vorstellt. Ein Boot hat die Tagesgäste abends wieder eingesammelt und zurück nach Samana gebracht. Dort habe ich mir eine weitere mega leckere frische Papaya und eine reife Avocado zum Abendessen gegönnt. Was braucht man mehr?!

Für den nächsten Tag hatte ich mir eine Bootstour zu den Mangrovenwäldern und Höhlen von Einheimischen gebucht. Nachdem ich am Tag zuvor mit einem relativ großen Boot unterwegs war, war das Miniboot, auf das wirklich nur 8 Mann gepasst haben, ein anderes Kaliber. Mag die Bucht auch relativ geschützt sein, jede Welle hat man gespürt und ist hart aufgeschlagen auf dem Wasser. Auch wenn es schon Spaß macht, übers Wasser zu fliegen, meine wie ich immer dachte gute Polsterung hat nicht ausgereicht. Unser Guide, der zum Glück relativ verständlich Englisch sprach, fuhr direkt mit uns in die Mangrovenwälder. Selbst der Wind und der Regen konnten der Schönheit der Natur an dem Tag nichts anhaben. Mangroven stehen tatsächlich einfach im flachen Salzwasser, ca 50cm tief und wachsen dort problemlos und bieten allerlei Vögeln Rast- und Brutplatz. Die Höhlen der Ureinwohner sind Karsthöhlen direkt an der Küste, durch den dichten Bewuchs von außen nicht zu erkennen, aber durch Felsenmalerei (zB Wale) und in den Kalkstein geritzte Wächter eindeutige Zeichen einer vermutlich ausgestorbenen Zivilisation. Bzw laut Forschern tragen die heutigen Einheimischen, die ja meist aus Spanien kamen oder verschleppte Sklaven waren, Gene der Ureinwohner in sich. Auch am Ende dieser Tour wurden wir auf Bacardi Island abgeladen. So funktioniert die Wirtschaft nun mal in der DomRep, die Touris bringen das Geld und möglichst viele sollen davon profitieren. Zum Glück war ich am Tag davor schon im Wasser, denn an diesem Tage waren durch den vielen Regen Quallen im Wasser und so gut wie jeder Tourist hatte eine unangenehme Begegnung mit den Fangarmen. Abends in meiner Unterkunft habe ich noch mal die Aussicht auf die Stadt und den Hafen genossen und mich erneut über die Einheimischen gefreut, die tatsächlich jeden Abend eine Straßenparty feiern. Da wird das Leben genossen!

Am heutigen Tag sollte es weiter nach Las Terrenas gehen. So habe ich mich also von meiner Vermieterin und ihrem Untermieter verabschiedet, der mich noch aus den vielen Gittern wieder raus gelassen hat. Das war ein älterer Herr, auch er konnte nicht lesen, aber er hat sich bedankt für den Tipp sich in der Übersetzer App die Sachen vorlesen zu lassen und sogar reinsprechen und es tippt mit, übersetzt und liest wieder vor. Praktische Sache. Wie in den Tropen so üblich, kann es natürlich jederzeit regnen und so ein Tag war der heutige. Bereits nass angekommen an der örtlichen Bushaltestelle erkannten die Fahrer mich natürlich mal wieder als Tourist und als hätten sie geahnt wohin ich will, fragten sie nur „Las Terrenas? Las Terrenas?“ So wurde ich kurzerhand auf die überdachte Ladefläche eines Pick-Ups verladen. An den Rändern jeweils ein Holzbrett und das Gepäck wird unter den Sitz geschoben. Immerhin überdacht. Weitere Einheimische nahmen noch auf der Rückbank der Fahrerkabine Platz und los ging die Fahrt. Zum signalisieren, dass man Aussteigen will klopft man einfach gegen die Außenseite vom Truck, der Fahrer hält, man gibt ihm das Geld und schon geht’s weiter. Unterwegs, es war ein Samstag, stieg ein Priester im Anzug ein, die Bibel vergoldetet Seiten fest an sich gedrückt auf das sie nicht allzu nass werde. Im nächsten Dorf stieg er aus und eilte zur nächsten Kirche, vor der bereits Menschen warteten, alle schick angezogen für die Messe. Die Straßen im Hinterland waren zum Glück auch relativ neu und nur ein kleiner Abschnitt war ungeteert, einfach eine Sandpiste mit super tiefen Löchern, will lieber nicht wissen, wie die Fahrt gewesen wäre, wenn sie komplett über Sand gegangen wäre, bei dem Wetter. Unterwegs trifft man auch allerlei Gefährte, Menschen auf Eseln oder Pferden und Motorroller die ein halbes Haus transportieren. Am Straßenrand immer mal kleine Verkaufsbuden, an denen auch mal ein frisches Huhn oder ein paar Schnitzel ungekühlt zum Verkauf ausliegen und mindestens 2 Lottoläden je Dort und sei es noch so klein. In Las Terrenas hatte der Regen leider noch nicht aufgehört, so dass ich froh war, dass die örtliche Touristenmeile teilweise überdacht war. Dort wollte ich in ein Sightseeing-Büro, denn ich hatte für die nächsten Tage bereits Touren gebucht und wollte noch mal sicherstellen, dass alles wie geplant klappt. Die nette Dame hat mir noch ein Restaurant nebenan empfohlen und mir verraten, wie man an Taxis kommt in der DomRep. Mein mittag war ein Cocktail in einer ausgehölten Ananas, leider hat mir die Kellnerin mit statt ohne Alkohol gebracht und Garnelen in Knoblauchsauce. Also ich liebe ja Knoblauch, aber da war sooo viel drin, dass auch ich fast aufgegeben habe, aber soooo lecker. Für die Taxis muss man wissen, dass kleine Läden, wie die Tante Emma Läden mehrfachen Nutzen haben, und in dem einen oder anderen organisiert jemand auch die Taxis und Motorroller vor Ort. Man geht einfach rein und sagt wohin man will. Normal würde man ja einen Roller nehmen, aber wegen dem Regen wollte ich nicht die 20 min bis zum Hotel auf einem Roller hocken. Der Herr hat kurz gelacht und mir dann aber doch ein Taxi organisiert. Preis wurde vorher mit dem Fahrer ausgehandelt und auch der Vermittler bekommt ein Trinkgeld und dann geht’s los. Das Hotel lag relativ weit außerhalb, direkt am Strand. Der Empfang und das Restaurant nur überdacht und auch die „Flure“ alles tropisch offen, wunderschön! Das unglaublich nette Personal versorgt einen 24/7 mit Essen und Wasser. Ich war vorher ja noch in keiner „Hotelanlage“ und war entsprechend skeptisch und wurde nicht enttäuscht. Nur der Regen… naja, wenn man ins Wasser gehen würde, würde man ja auch nass werden, warum dann also nicht einfach in den Pool gehen oder am Strand entlang spazieren? Nur der Wind hat es ein bisschen fies gemacht. Aber wann hat man schon mal einen Pool für sich alleine, weil die anderen Gäste sich vorm Regen in den Zimmern verstecken. Es gab 3 „a la carte“ Restaurants und ein Buffet. Viel Auswahl und frische Zutaten, sogar einheimisches Essen und jeden Abend ein anderer Themenabend. Die beiden Hotelkatzen wussten natürlich wann Essenszeit ist und haben sich von Hotelgästen füttern lassen ohne aufdringlich zu sein. Wer ihnen nichts gegeben hat, sind die einfach weiter gegangen und nirgends hochgesprungen. Clevere Viecher. Leider erhielt ich am Abend noch die Absage für meine beiden Touren für die nächsten beiden Tage. Der Regen und Sturm war einfach zu stark, so dass meine Bootstour und die Regenwaldwanderung ausfallen mussten. Was sollte ich nun 2 Tage in einer Hotelanlage??

Am nächsten Morgen schien widererwartend die Sonne, so dass mir ein Tag in der Hotelanlage schon nicht mehr so schlimm vorkam. Ich habe mir im Wellness eine Massage gebucht und im hoteleigenen Tourenbüro gab mir die junge Dame einen Tipp für eine Tour, die auch bei Regen stattfindet und zumindest einen der drei geplanten Strände die ich unbedingt sehen wollte anfährt. Also habe ich die für den nächsten Tag gebucht. Nach einer Joggingrunde am Strand, ein paar Versuchen trotz heftigem Wellengang ins Meer zu gehen (das Nachbarhotel hatte seinen Strand sogar gesperrt) und einer weiteren Runde im Pool habe ich mir eine prima Massage gegönnt in einer Hütte aus Palmwedeln. Abends wollte ich dann mal das „a la carte“ ausprobieren, ein Fusion-Restaurant, europäisch angehauchte Speisen. Schon bei der Vorspeise musste ich lachen: Ziegenkäse mit Walnüssen und Birnen. Der Käse war normaler Käse wie Gouda, die Walnüsse waren Erdnüsse und bei den Birnen habe ich überlegt ob es Mango gewesen sein könnte. Halt europäisch angehaucht. Nicht so dolle. Da war das Buffet eindeutig besser, aber immerhin nett angerichtet.

Am nächsten Tag hatte ich dann die Tour gebucht als Ersatz. Auch wenn der Tag zunächst sonnig losging, regnete es vor allem auf dem Hinweg dermaßen, dass alle Gäste auf dem offenen Tourenbus durchgeweicht und halb erfroren waren, von Regen und Fahrtwind kühlt man auch in den Tropen aus. Unterwegs flog mir mitten auf der Straße sogar mein Hut davon. Da wir mitten im Verkehr waren habe ich noch gedacht „naja Pech gehabt“. Wenig später fuhr uns ein hupendes Auto nach. Der Truck hielt an und der Fahrer brachte mir meinen Hut, der nur wenig durchgeweicht war. Hab ich mich gefreut meinen verloren geglaubten Hut zurück zu bekommen. Immerhin hat der Fahrer zur Aufmunterung eine 2Liter Flasche Schnaps an die Touristen verteilt. Unterwegs sind wir an Blowholes vorbeigekommen, so wie ich sie in Australien bereits erlebt habe, wegen dem Regen wollte aber keiner aussteigen und aus meiner hinteren Reihe kam ich nicht ohne weiteres raus bei dem vollen Bus. Angekommen am Playa Rincon hatte das Wetter ein Einsehen und der Regen hörte mal auf und die Sonne kam heraus, allerdings noch immer sehr windig. Was für ein schöner Strand! Heller Sand, Türkises Wasser, eine Bucht auf der anderen Seite. Und am anderen Ende noch eine Lagune des Flusses der aus den Bergen kommt. Zum Mittag wurden wir bei Einheimischen in einem Café abgesetzt und danach wurden uns einheimische Farmen gezeigt. Kaffee, Kakao, Papaya, vieles wird noch immer von Handarbeit auf kleinen Farmen hergestellt. Wann sieht man schon mal wie Papayas wachsen? Vor einem der Häuser stand ein Strauch mit wunderschönen roten Blättern, der mir irgendwie bekannt vorkam. Das war ein Weihnachtsstern als Strauch. Etwa 1m hoch, unten schon herausgewachsenes Holz, oben saftige grüne und rote Blätter. Eine Mitreisende meinte, sie hat seit Jahren einen Weihnachtsstern, den sie „nicht tot bekommt“, sie will den jetzt zuhause in DE im Garten einpflanzen, auf dass dieser auch dort zum Strauch wird :D Allerdings leider auch dort auf den Feldern, wie überall in der DomRep liegt Müll, achtlos fortgeworfen. Natürlich wird man mit dem Touribus noch am Tourisshop abgeliefert wo man Allerlei Tand verkauft, leider nichts wirklich Hübsches dabei. Immerhin wurde man auf der Rückfahrt nicht erneut komplett durchgeweicht vom Regen!

Am nächsten Tag habe ich morgens noch eine Joggingrunde am Strand gemacht bevor es für mich weiter ging nach Santo Domingo. Beim Auschecken wollten zufällig auch 2 Mädels in die Stadt, so dass wir uns ein Taxi nach Las Terrenas geteilt haben. Leider war mein Linienbus gerade weg und der nächste erst in 3h. An dem Imbiss wollte ich solange nun nicht rumsitzen, also habe ich einen der Motorroller herangewunken und mich zum Strand fahren lassen. Mit einem Reiserucksack ist das eine ganz schön wackelige Angelegenheit, Helm bekommt man ja auch keinen und alle 200m gibt es in den Teer betonierte Huckel, damit keiner rast. Aber da die Einheimischen ja auch zu 3. oder 4. auf so einem Roller Platz finden, geht das irgendwie. Am Strand habe ich noch was gegessen (Merke: Salat und Seewind ist keine gute Kombi) und zurück mit dem Roller. Mit dem Linienbus ging es dann in die Großstadt Santo Domingo. Sowas wie Filter haben die Abgase nicht in der DomRep. In den kleineren Orten ging das grad noch so auszuhalten, weil der Wind die Abgase davon trägt, aber in Santo Domingo war alles voller Abgase. Richtig ungewohnt, kennen wir in DE so gar nicht mehr. Santo Domingo hat eine alte Innenstadt, die noch aus der Zeit Columbus‘ stammt. Die habe ich mir zu Fuß angeschaut und das Larimar-Museum, ein Halbedelstein den es nur in der DomRep gibt. Meine Unterkunft war in einem alten Kloster, ebenfalls in dem alten Kolonialstil erhalten. Allerdings jetzt ein reines Wohngebäude und nichts erinnert mehr an ein Kloster.

Am nächsten Tag musste ich ja schon wieder zurück nach Punta Cana, wo spät abends mein Flug zurück ging. Zum Angucken hatte ich mich für einen Nationalpark mitten in der Stadt entschieden. Eine Grünanlage mit Karstgestein und Höhlen in die man hinabsteigen konnte und die erstaunlich blau und klar waren. Sogar eine Schildkröte habe ich gesehen. Erstaunlich wie ein paar Bäume ringsherum die Lautstärke der Großstadt vergessen lassen. Mein Rückweg war in einem neuen Reisebus, ein Doppelstockbus und ich hatte beim Ticketkauf sogar den Fenstersitz ganz vorne oben abbekommen. In Punta Cana hatte ich dann noch Zeit zum Totschlagen und konnte sogar noch das Rätsel um die Geldautomaten am Flughafen lösen. Die stehen in Punta Cana in der Abflughalle statt in der Ankunftshalle… muss man auch erst mal drauf kommen… (wer braucht denn bei der Abreise noch Pesos?) :D Witziger weise wollte man mir aus dem Handgepäck meine Nagelschere wegnehmen, in Paris im Check-in war die kein Problem, auf der Rückreise schon?? Ich kann nicht zählen, wie oft die mit mir schon im Handgepäck war, und keinen störte es, aber da war sie auf einmal zu spitz. Konnte die Sicherheitsmenschen aber noch überzeugen, dass ich immer damit Reise und es noch nie jemanden gestört hat :D

Nach einer weiteren Nacht im Flugzeug und nicht so dolle Flugzeugessen (Air France hat nicht so drauf) und zum Glück nicht wieder solange Aufenthalt in Paris, bin ich nachmittags wieder gut zuhause angekommen.

Fazit: die DomRep lohnt eine Reise. Die Tage in Samana bleiben mir als die schönsten in Erinnerung, Wohnung inmitten der Viertel der Einheimischen, Wale, tropische Strände und Mangroven ♥

Brücke ins NirgendwoStraße in SamanaBlick über SamanaMangrovenHöhlewer genau hinsieht findet die FelsenritzungenPlaya RinconHotelstrandPlaya Rincon 2Hotelstrand 2altes KlosterWasserloch in Santo Domingo "Tres Ojos"

 

 

Der Weg ist das Ziel!

Montag, 23.08.2021

... blöd nur, wenn die Elemente da was gegen haben...

Liebe Alle,

es wird Zeit für einen neuen Reiseeintrag bzw. eine neue Reise! Nachdem ich im letzten Jahr mit Erstaunen festgestellt habe, dass man die Zugspitze zu Fuß begehen kann, sogar Normalsterbliche, nicht nur Trailrunner und Kletterer, wollte ich unbedingt mehr darüber erfahren... es gibt mehrere Wege nach oben, mit und ohne Klettern und sogar 3-Tages Touren raus und über Österreich wieder runter mit Übernachtung in den Berghütten, die nur zu Fuß oder Helikopter (der kommt aber auch nur 4x im Jahr für Lieferungen Essen usw) erreichbar sind. So wurde ich Anfang 2021 Mitglied im Alpenverein (man darf auch ohne hoch) und plante meinen 3-Tages-Aufstieg für Anfang Juni. Also 2 Nächte Hütten und davor und danach Hotel im Tal. Nun ist dieser Sommer ja so ganz anders als die letzten, die Natur dankt es, aber dadurch war Anfang Juni der Schnee noch nicht weit genug geschmolzen, so dass eine der Hütten noch nicht geöffnet hat. Also habe ich eben umgebucht. Sollte dazu sagen, dass ich Ende Mai als Tagesausflug auf der Zugspitze war und dort einen einzelnen Wanderer getroffen habe der in etwa die Tour gemacht hat, die ich machen wollte. Nun war der Typ so ein richtiger Bergsteiger-Typ, mit Eispickel und mega großen Schuheisen und Helm und so... na das wäre ja was geworden... gut, dass ich auf August gewartet habe, wo der Weg so gut wie eis- und schneefrei ist.

Also bin ich an einem viel zu heißen Tag zum Autofahren gen Süden aufgebrochen. Für abends waren Unwetter und Temperatursturz angesagt und es folgte ein relativ kurzer Regenguss der eigentlich nur Schwüle, aber keine Abkühlung brachte. Am nächsten Morgen, frohen Mutes sollte es los gehen. Kofferchen und Auto beim Hotel gelassen und nur den Tourenrucksack mitgenommen mit Schlafsack, Hüttenklamotten und Handtüchern. Das Wetter konnte sich morgens schon nicht entscheiden was es will und ich bin echt ungelogen 500m gegangen, hörte es auf zu regnen. Also alles wieder ausgepellt. Weitere 500m später, wieder starker Regen, wieder alles angepellt. So ging das den ganzen Weg in Garmisch-Partenkirchen, vorbei an den Sprungschanzen und bis zum Eingang zum Tal welches ich hinauf wollte. Das Tal beginnt mit der Klamm, einer engen Schlucht durch die das Wasser schießt und die ich bereits im letzten Jahr besichtigt hatte. Durch die Unwetter vor einigen Wochen waren Teile des Weges noch gesperrt, so dass man nicht hindurchgehen konnte um den Aufstieg zu beginnen, sondern den steilen Wanderweg an den Hängen der Klamm nehmen musste. Nun hatte die Sonne doch ein Einsehen und kam heraus, was in der feuchten Klamm erst Recht erneut für Schwüle sorgte... so gar nicht mein Wetter... und ich war ja erst am Anfang der Tour. Nach gekraxel durch die Klamm und erneuten Abstieg hinunter zum Fluss kommt man am Ende (oder Beginn?) der Klamm an und kann endlich den geplanten Wanderweg nehmen der entlang des Flusses führt. Malerisch zwischen Bäumen und Felsen schlängelt sich der Fluss, wobei der Wanderweg schon gut aufwärts führt. Immerhin kann man sich im Prinzip nicht verlaufen, da der Weg nur nach oben führt. Unterwegs kommt man an einer bewirtschafteten Hütte vorbei, an der man sich mit Brotzeit und Bier und Buttermilch und Kuchen stärken kann. Erstaunlich wie lecker alles schmeckt, wenn man kaum Auswahl hat und hungrig ist vom Wandern. Auf der Strecke trifft man schon weitere Wanderer, von denen man ahnt, dass man sie oben in der ersten Hütte zum Übernachten wieder treffen wird, denn wo sonst wollen sie denn hin :D Auch diese Hütte wird überwiegend zu Fuß versorgt, die Wanderwege sind zu schmal für Autos. An einer Stelle weiter unten, wo der breitere Weg endete gab es eine Art "Vorsorungshütte" in die Lieferungen gebracht werden. Aber eben nur was die Mitarbeiter auch weiter tragen können oder evtl auf einem Quad transportieren. Übrigens kommen auch die Mitarbeiter nur zu Fuß nach einer kilometerweiten Wanderung zur Arbeit. Da ist nichts mit jeden Abend zuhause sein. Die bleiben für länger dort oben und übernachten auf den Hütten. Wie ich von der Rast weitergehe zieht es sich wieder zu. Es war auch Gewitter angesagt. So wie auch den Tag zuvor... nun hat man auf den Wanderwegen meist keinen Handyempfang in dem engen Tal, so dass man nicht nachsehen konnte was neu gemeldet wird. Soo weit ist es ja nicht mehr...  und da war es dann auch schon, das Gewitter. Regen, Hagel, Blitz und Donner! Die Blitze haben mich nicht so gestört. Der Hagel war fies, denn den habe ich sogar durch die Kapuze durch gespürt, aber der Regen erst. Der war so heftig, dass innerhalb kürzester Zeit meine Regenjacke durchgeweicht war, ich konnte fühlen wie mir das Wasser den Rücken runter lief. Und noch krasser, und das hätte ich nie gedacht, dass das geht. Der Regen war so heftig, dass das Wasser an meinen Beinen hinunter lief direkt in die Schuhe! Keine 10Minuten später waren die Innen so nass, dass ich sie ausschütten konnte. Nun saugen sich so dicke Wanderschuhe ja auch so richtig schön voll. Mein Versuch mich unter einer Tanne vorm Hagel zu schützen misslang (wäre ja auch zu einfach gewesen), auf dem Wanderweg floss bereits etwa 5cm tief Wasser hinab. Da kamen 2 weitere Wanderer an mir vorbei, denen habe ich mich kurzentschlossen angeschlossen um das nicht alleine zu gehen. Und welch Glück, etwa 200m weiter war eine Art Hütte, die zwar verschlossen war, aber zumindest ein Vordach hatte und eine Bank. Dort saß bereits ein Pärchen, die gerade an der Hütte war, wie der Regen losging und somit relativ trocken. Wir haben so gelacht, also ich tatsächlich erst mal Wasser aus meinen Schuhen gegossen habe und in Flipflops dort stand. Von dem Unterstand hatte man einen tollen Blick ins Tal, so weit man wegen dem Regen gucken konnte und wir konnten sehen, wie das Wasser immer heftiger die Steinhänge hinabgeschossen kam und das Flussbett, was zu zwei Dritteln leer war, sich füllte. Gut, dass wir bereits etwa 30m über dem Fluss waren, so dass wir nicht befürchten mussten, dass der Fluss den Weg beschädigt. Dachten wir. So langsam ließ der Regen etwas nach, so dass wir uns weiter trauten. Wo mit natürlich keiner gerechnet hat, dass auf der Talseite des Wanderweges ja auch Steilhänge sind an denen das Wasser wie Wasserfälle hinunterschoss. Teilweise waren die Wege dadurch überspült und man watete durchs Wasser. Da meine Schuhe eh schon quasi bis oben voll Wasser waren, machte mir das nichts aus. Das Pärchen und die beiden anderen Wanderer waren allerdings viel schneller als ich, so dass ich bald den Anschluss verlor. Hinter mir war noch eine Dreiergruppe, die hatte ich bereits zur Brotzeit in der Hütte getroffen. An einer Stelle wo der Weg mal wieder überspült war, war bereits ein Betonbett angelegt, über das wohl mal Holzbohlen gingen, denn diese lagen im Wasser. Ein Metallgitter gab es auch noch. Zum Springen für mich mit Rucksack zu weit. Also über das Gitter. Da wusste ich noch nicht, dass da auch Quads drüber fahren können. Wie ich da drauf trete bog sich das unschön durch, so dass ich mich da nicht drüber getraut habe. Da hatten mich dann auch schon die drei anderen Wanderer eingeholt, 2 Mädels und ein Kerl, die Mädels haben sich auch nicht getraut. Aber gemeinsam haben wir uns da rüber geholfen, in dem auf einer Seite einer stehen blieb um Gewicht auf das Gitter auszuüben, dass es nicht so sehr durchbiegen möge. Wir ahnten noch nicht, dass es noch schlimmer kommen würde.... um jede Biegung die man kam wurde man überrascht mit einem neuen Sturzbach mit neuer Tiefe und Breite. Bis zur Hütte konnte es nicht mehr weit sein, vielleicht noch ein Kilometer, wie schlimm kann es noch werden? Es kann! Vor uns lag ein 30Meter breiter Sturzbach, der an einigen Stellen definitv tiefer als knietief war und eine reißende Strömung vom Wasser von den Hängen. Teilweise waren Sandbänke, bzw Kies oder Schotter-Bänke zwischen den "Armen des Flusses", zum Springen aber an allen Stellen zu weit. Weiter oben wurde es zwar schmaler aber dafür tiefer und reißender, weiter unten, in Richtung eigentlichen Fluss "etwas" flacher und dafür breiter. Also unten lang. Nachdem wir alle es geschafft hatten auf den Kiesbänken weg zu rutschen und ins Wasser zu fallen waren wir endgültig komplett nass. Mit den Wanderstöcken haben wir zunächst die Tiefe getestest und sind dann so schnell wie möglich Stück für Stück da durch. Als wir auf der anderen Seite waren, wo der Wanderweg weiter ging, haben wir weiter oben am Hang das Pärchen gesehen, sie haben ihr Glück bergein versucht, sie hofften auf eine Stelle an der sie hätten springen können. Zum Glück haben sie uns gesehen und sind unserem Winken gefolgt und mit Handzeichen konnten wir sie zu der Stelle lotsen durch die wir auch sind. Rüberrufen ging nicht, denn das Wasser war zu laut. Auch die beiden sind noch ins Wasser geplumst, aber immerhin auf dem Weg angekommen. Sie waren so stolz, dass sie noch trockene Schuhe hatten, bis zu dem Sturzbach... zum Glück war die Hütte auf der wir Übernachten wollten nun tatsächlich gleich um die Ecke. Auf der überdachten Veranda hingen bereits Kleidungsstücke in endloser Zahl und im "Trockenraum" innen, in dem man normal seine Schuhe trocknen kann, zumindest wenn sie bloß feucht sind und nicht komplett getränkt, gab es keinen freien Platz mehr.- Durch das Unwetter waren auch weitere Wanderer die eigentlich weiter hoch wollten in dieser Hütte gestrandet, dadurch war die Hütte sehr voll und wir bekamen keinen Platz mehr drinnen. Die lieben Angestellten brachten uns jedoch Decken raus und Abendessen sollte es auch bald geben. Allerdings gerade keinen heißen Tee, da durch den Regen die Wasserpumpen nicht mehr hinterherkamen und somit kein fließendes Wasser da war... die Zeit zum Abendessen habe ich genutzt um wenigstens meine trockenen langen Schlafklamotten aus dem Rucksack anzuziehen. Leider fiel mir da noch nicht auf, dass durch den Fall ins Wasser mein Schlafsack, der unten im Rucksack lag, ebenfalls nass war. Normal ist mein Rucksack sehr gut geschützt vor Regenwasser, hat ja auch ein extra Regenmäntelchen. Das Wasser musste durch den Frontreißverschluss rein sein. Aber erst mal essen. Eingepackt in dicke Decken gab es lecker Suppe und einen Rinderbraten und sogar Kuchen mit Sahne zum Nachtisch. Da wurde einem gleich warm! Zwei der Mitarbeiter haben sich mit Handschuhen und einer sogar im Ganzkörperregenanzug (den Mitarbeiter hatte ich nachmittags sogar erst hochwandern sehen) auf den Weg gemacht, wir dachten, sie gehen vll die Brücken reparieren bzw die Bretter wieder hinlegen und schauen ob noch jmd Hilfe braucht. Haben sie sicher auch, aber später kehrten sie mit je einem riesen Rucksack Zutaten für Essen zurück, Gemüse zB. Das Essen kommt also tatsächlich zu Fuß da hoch! Ein bisschen Handyempfang hat man auf der Veranda, so dass wir die Nachrichten lesen konnten vom Unglück im Nachbartal. Da wurde uns erst bewusst, dass wir wirklich Glück hatten! Die Wanderer die wegen des Regens dort gestrandet waren, bekamen die Notfall-Winterhütte zugeteilt als Schlafplatz und so wurde in der warmen Gaststube endlich Platz, dass auch wir uns aufwärmen konnten. Meine drei Begleiter zogen aus ihrem Rucksack tatsächlich trocken gebliebene Kartenspiele und Würfel heraus (während zB der Impfausweis komplett durchgeweicht war). So haben wir uns die Zeit vertrieben bis zur Hütten-Ruhe um 22h. Geschlafen wird in hostelähnlichen Räumen, auf Etagenbetten die die gesamte Breite des Raumes einnehmen. Allerdings zum Glück nicht eng an eng, so dass ich auf meiner unteren Etage, nur am anderen Ende 2 weitere Leute hatte und viel Platz. Der beste Platz bringt nur leider nichts, wenn der Schlafsack nass ist.... nicht komplett, aber genug um echt unangenehm zu sein. Selbst mit Mütze und Schal konnte ich nicht richtig einschlafen und war mir sicher, den morgigen Tag nirgens hin zu gehen, außer wieder ins Tal! Irgendwann musste ich eingeschlafen sein und wie ich aufgewacht bin, war ich wieder frohen Mutes, doch noch nach oben zu gehen. Auch die kalte Dusche konnte mich nicht schrecken, die Mitarbeiter haben übernacht die Pumpen wieder zum Laufen gebracht, aber nicht das warme Duschwasser. Nur die harten kommen in den Garten, gell? Kalt, und ich meine gebirgswasserkalt, das geht schon mal :D Das Frühstück war mega lecker! Der Chef selbst stand morgens in der Küche und hat Milch aufgefüllt und Brot geschnitten. Einer der Mitarbeiter ging rum und hat Autokennzeichen notiert, die Polizei im Tal hatte angerufen und wollte sicher stellen, dass nicht noch mehr Menschen verunglückt waren. Auch meine drei Weggefährten haben nun geplant, weiter gehen oder wieder runter? Nasse Klamotten und das Wissen, dass es nachts ein wenig geschneit hatte auf dem Gipfel, machte nicht gerade Mut. Außerdem regnete es mal wieder leicht. Wieder runter gehen ist sicher nicht die dümmste Idee. So habe ich mich auch überzeugen lassen und wir wollten wieder runter gehen. Beim Anziehen der noch immer klitschnassen Kleidung (man kann ja nicht unbegrenzt viel in so einen Rucksack packen) und den nicht ein bisschen trockenen Schuhen war das definitiv die richtige Entscheidung. Also liefen wir los. Erstaunt standen wir vor dem Rest des gestern noch 30 Meter breiten Sturzbaches. Morgens waren es zwei 30 Zentimenter breite Rinnsale! Bereits nach noch nicht mal einem Kilometer hatte ich meine Wanderhose gefühlt trocken gelaufen und bereute meine Entscheidung den Weg nach unten gehen zu wollen. Also bin ich umgedreht! Ich habe mich von meinen drei "Rettern" verabschiedet, mit denen ich zwar gerne weiter gegangen wäre, aber ich wollte ja hoch. Der leichte Regen hatte plötzlich auch aufgehört, so dass ich es wagen wollte. Ich wusste von ein paar anderen Wanderern auf der Hütte, dass sie ebenfalls nach oben gehen würden, so wusste ich, dass ich wieder nette Menschen treffen würde. Wie friedlich das Tal nun dalag, malerisch der Fluss, der jetzt wieder ein normaler Bach war und Wolken die sich alle Mühe gaben aufzureißen. Am Ende des Tales waren auf allen Seiten nur noch steile Wände, da hieß es jetzt hoch. Da man auf der Route nicht klettern muss, musste es ja einen Weg geben. Den gab es auch, steil, mit vielen Kehrungen über Wurzeln und Geröll, über nackten Feld und Wiesen. Da dort auch Schafe gemütlich grasten, konnte es ja nicht so schlimm sein :D Weiter oben, in etwa nach der Baumgrenze sollte die 2. Hütte sein. Allerdings haben es 700Höhenmeter auf gerade mal ca 2,5km Länge ganz schön in sich. Um jede Biegung die man kommt, hofft man es geschafft zu haben. Stattdessen sitzt da ein weiterer Wanderer der geschafft guckt und meint: nee, das geht noch weiter! Endlich kommt sie in Sicht, die 2. Hütte. Theoretisch lässt man dort das Gepäck und geht bis zum Gipfel nur mit Wasser und evtl Snacks weiter und kommt zu der 2. Hütte wieder zurück. Da meine Klamotten und der Schlafsack allerdings noch immer klamm und teilweise nass waren, war das keine Option für mich. Trotz Buchung zur Übernachtung hätte man erst später in den Trockenraum gekonnt und dann wäre mein Schlafsack wieder nicht trocken geworden. Ich entschied mich für weiter gehen bis zum Gipfel und dann mit der Seilbahn ins Tal. Geplant war eigentlich nach der 2. Nacht via Österreich wieder zu Fuß runter zu steigen. Aber runter ist nicht so meines und nass schon gar nicht. Also habe ich mir ein mega leckeres Stück Kuchen gegönnt (ernsthaft, wie machen die das, dass es so lecker ist auf 2000m Höhe??!) und weiter gehts! Mit vollem Gepäck war ich natürlich nicht so schnell wie meine Weggefährten die ihr Gepäck dort gelassen haben. Ich wusste, dass die letzte Seilbahn nicht allzu spät runter fahren würde, die musste ich unbedingt erreichen. Die Baumgrenze war schon längst passiert und die Schafe noch immer zufrieden mit dem Gras was da halt so wächst. Geröll und nackter Feld auch auf dem Abschnitt und tatsächlich auch ein Eisfeld, vll 30x60Meter groß. Das hatte sich noch gehalten in diesem kühlen Sommer. Denn durch den Klimawandel hat die Zugspitze fast alle ihre Gletscher verloren und der letzte wird sich nicht mehr lange halten. Auf dem Weg nach oben kommt man durch die Wolken durch, die aussehen wie begrenzter Nebel, sich aber irgendwie tatsächlich anfühlen wie eine Wolke, weich umringt es einen, allerdings eher kühl statt kuschelig ;) Auf dieser Seite der Zugspitze geht eine Seilbahn die letzten etwa 400Höhenmeter hoch und oben kann man dann die große Seilbahn nehmen die ins Tal führt. Da ich die nicht verpassen wollte, habe ich etwas geschummelt und die Seilbahn für die letzten extrem steilen 400Höhenmeter genommen... nun habe ich einen Grund mehr, diese Wanderung erneut in Angriff zu nehmen!! :)  Ein trockenes Bett und eine warme Dusche sind allerdings unschlagbar, wenn man fast nur nassen Klamotten im Rucksack hat...

Im Hotel hat man mir kurzfristig, weil ich ja eigl noch eine Nacht Hütte gehabt hätte, zum Glück noch ein Notfall-Zimmer anbieten können. Das war halt einfach noch unrenoviert, mir aber egal, denn Bett und Dusche waren sauber und ausreichend. Aufgeschlafen sah die Welt schon ganz anders aus, also wollte ich unbedingt noch mehr wandern. Ich entschied mich für eine "kurze" nur etwa 10km Strecke vom Eibsee über die Bergkette nach Österreich. Auf der österreichischen Seite wurde ich richtig überrascht, während auf deutscher Seite bergauf Waldweg und Geröll war, war der Weg auf der anderen betoniert und ausgebaut. Richtig "gemütlich" zu gehen. Zurück ging es mit der Regionalbahn. Am Bahnhof wartend kam ein weiterer Wanderer und der hat mir erzählt, dass er die Strecke die für drei Tage angelegt ist (vom Alpenverein selbst), an einem Tag gemacht hat! Respekt!

Was also tun mit meinem weiteren Tag? Ich hatte im Internet gesehen, dass es auf der österreichischen Seite zwei wunderschöne Bergseen gibt. Da musste ich hin! Allerdings habe ich einen Teil der Strecke wieder die Seilbahn genommen, übertreiben wollte ich es nicht, da ca 15km vor mir lagen ;) und wer hätte das gedacht, die beiden Seen sind sehr beliebt und unglaublich viele Wanderer jeden Alters waren dahin unterwegs. Und die Aussicht und der Anblick sind den Weg so was von Wert! Entspannte Kühe durch deren Feld der Weg führte ließen sich von den Touri-Scharen nicht im geringsten stören und das Wetter spielte auch mit. Sonnig, aber nicht zu heiß. Auf dem Weg gibt es gleich zwei Hütten mit Brotzeit, so dass da keiner zu kurz kommt. Was man hoch geht, muss man allerdings auch wieder runter, und runter ist ja wie gesagt nicht so meines. Aber irgendwie gehts dann doch und nach einem Ausrutscher auf Matsch habe ich es doch wieder zurück geschafft. Da steig ich (fast) die ganze Zugspitze hoch ohne Blessuren und rutsche auf ner Touri-Strecke aus! :D

Nach den tollen Tagen in den Bergen wollte ich eigentlich noch ans Meer... nun ist das ja naturgemäß von den Alpen etwas weiter weg, also entschied ich mich für den Bodensee. Nach einer kurzen Fahrt via Österreich (warum ist das Benzin eigl über 30 Cent billiger in Österreich??) und einem Navi was mich durch Apfelplantagen geschickt hat, habe ich einen ausflug auf die Insel Mainau gemacht, die wie zu erwarten war, ebenfalls voller Touristen war. Hätte nicht gedacht, dass ich mich mal an die Stille in den Bergen, wo man teilweise gar nichts hört, gewöhne. Am nächsten Tag habe ich dann noch eine unglaublich abwechslungsreiche Wanderung nahe dem Bodensee gemacht, durch Obstplantagen, durch kleine Schluchten mit Wasserlauf (heißt da Tobel), entlang des Ufers des Bodensees, durch urigen Wald mit Burgruine, zum Wanderweg mit toller Aussicht auf den See! Und das alles auf gerade mal 17km. Toller Abschluss einer Wanderwoche Urlaub!

Vor allem der erste Tag meiner Reise nimmt einen großen Platz ein, vermutlich weil es der intensivste ist. Die anderen Tage waren dennoch ebenso spannend. Hab mir vorgenommen, diese Woche zu hause mal nicht zu wandern. Vermutlich juckt es mich am WE aber schon wieder in den Fingern :D

Eure Chocolat

 Hütte in SichtÜber den Wolkenkönnte auch MacchuDrachenseeBodensee

Kurzentschlossen verreist es sich am Besten!

Samstag, 08.08.2020

Hallo liebe Alle,

nun muss ich Euch mal wieder an meinen Ausflügen teilnehmen lassen.... eigentlich müsste ich ja für die Uni eine Hausarbeit schreiben, aber bei über 30° macht das auch keinen Spaß! Was also tun? 2 Tage uneffektiv vor dem Computer sitzen ist nicht so meines und eigentlich wollte ich auch schon länger mal wieder "raus" hier... also habe ich spontan einen Kurztrip (einen Tag vorher) gebucht. Ich war noch nie auf der Zugspitze und da oben soll es ja auch weniger heiß sein....

Am Samstag morgen, nach einer vor Hitze mehr gedösten als geschlafenen Nacht, bin ich um 3:30h aufgestanden, hab mir einen Beutel Gemüse geschnippelt als Wegzehrung und bin um 4:45h los gefahren gen Süden! Ich hatte zum Glück noch gesehen, dass genau an diesem Tag die Zufahrtsstraße zur Zugspitze vormittags gesperrt sein würde und ich wollte vorher da sein, also bin ich quasi durchgebrettert. Interessanterweise muss man ja auf dem Weg dort hin durch ganz München gurken, Stadt"autobahn" begrenzt auf Tempo 40, mit mind 4 Blitzern....   nach München allerdings wieder top Autobahn bis kurz vor Garmisch-Partenkirchen, danach weiter als Landstraße und da hat man dann bereits zur frühen Stunde gemerkt, dass noch mehr Menschen das Wochenende zum Ausflüge machen nutzen. Bereits unterwegs konnte man die massiven Felsen der Alpen sehen, total schön. Mit Almen hab ich es ja nicht so, aber die Berge :) gegen 7:45 stand ich dann auf dem Parkplatz zu Füßen des Gipfels, direkt neben der Seilbahn. Bereits da unten, auf etwa 998m Höhe, war es merklich kühler als in München oder Nürnberg. Allerdings konnte man die Sonne bereits am Gipfel sehen. Also Jäckchen an und ab nach oben! Die Seilbahn ist riesig!! Es passen wohl bis zu 120 Personen rein, wobei es um die Uhrzeit nicht ganz so viele Waren, aber bestimmt 50. Ringsherum verglast und sogar im Boden eine Stelle mit Scheibe zum nach unten gucken. Bei der nur wenigen Minuten dauernden Fahrt hat man bereits Bergsteiger in den Felsen gesehen und Berghölen in den Fels gehauen. Oben angekommen war es dann super sonnig und gut frisch, so etwa 10°. Tolle Aussicht in alle Richtungen. Nach Norden ins Grüne und am Horizont das "Flachland" sichtbar, nach Süden auf die steinigen Gipfel Österreichs. Apropos, nach Österreich und deren Aussichtsplattform konnte man natürlich problemlos gehen, der Grenzübergang ist quasi direkt auf dem Gipfel. Nach ausgiebigem Stauen in alle Richtungen, habe ich dann doch beschlossen noch näher zum Gipfel zu klettern. Dieser erhebt sich etwa 15m entfernt von der Hauptplattform zu erreichen über einen Kletterpfad eher für Bergsteiger. Es steht sogar extra ein Schild dort, dass es gefährlich ist. Vor allem war es gut voll, viele Touris wollten da hoch und auch entsprechend wieder runter. Nach dem ersten Kletterpunkt mit steiler Leiter, die von der Plattform aus gar nicht so fies aussah, war wieder "Stau", die letzten 5m nach oben war mir dann doch zu beengt und stressig, also blieb ich einfach mal da etwas abseits sitzen und habe das Treiben beochbachtet und meine Aussicht ohne andere Menschen im Bild genossen. Wie ich da so sitze, fällt mir auf, dass da auch ein Pfad den Gipfel hinauf geht, da kommen nämlich Menschen hoch gelaufen! Die haben dann erzählt sie seien morgens um 5h bei einer Hütte losgelaufen (auf dem Bild mit meinen Schuhen im Grünen mittig zu sehen) und nun nach 6h oben angekommen! Mega krass oder?

Auf der anderen Seite des Gipfels gibt es natürlich auch einen Gletscher, wenn natürlich viel kleiner als früher, aber ein wenig ist noch da. Im Winter liegt dort auf den kahlen Felsen natürlich Schnee und man kann Ski fahren. Mit einer kleineren Seilbahn ging es also etwa 1000m wieder abwärts zum Gletscher. Dort konnte man sogar auf einem kleinen Hand Schlitten fahren! Super cool! Es sind 35° in der Stadt, die Sonne knallt so auf den Schnee, dass man selbst mit Sonnenbrille kaum gucken kann, aber Schlitten fahren! Juhu! Um wieder ins Tal zu kommen, kann man entweder wieder rauf auf den Gipfel fahren und von dort mit der großen Seilbahn hinunter oder man nimmt von der Zwischenstation, wo auch die Wetterstation steht, die Zahnradbahn durch den Berg ins Tal. Da ich neugierig auf die Bahn war bin ich mit der gemütlich nach unten gezuckelt. Im Tunnel war es sogar richtig gehend kalt, sobald man allerdings aus dem Tunnel kam, auch wenn bereits unterhalb der Baumgrenze, war es bereits mega warm.

Nun ist die Zugspitze dort ja nicht das einzige Highlight. Es gibt noch den Eibsee! Und der sollte mein Ziel für den Nachmittag werden! Nach einem Salat und dafür ein Dessert (für schwere bayrische Heimatküche war es einfach zu heiß) bin ich also los gelaufen. Und ich gebe zu, solche Farben hätte ich niemals in Deutschland bei Wasser gedacht! Mega schön! Bedingt durch das Wetter natürlich an jeden freien Felsen (kein Sandstrand) ein Badegast zur Abkühlung. Etwas merh als 7km geht der Weg einmal um den See herum. Immer wieder die Sicht auf die mega tolle Farbe des Sees und die Berge dahinter, hier und da ein Wasserfall der aus den sehr steilen Bergen herunterkommt und eine Bank zum Verweilen und Staunen! Ich kann mich nur Wiederholen, so eine Farbe hätte ich nie in Deutschland erwartet. Etwa 2,5h habe ich mit Fotos machen und die Füße ins Wasser tauchen rum gebraucht. Konnte mich kaum lösen. Allerdings musste ich abends noch nach Bad Tölz, denn was näheres habe ich nicht gefunden als bezahlbare Übernachtung.... dort wollte ich mich auch nicht lang aufhalten ;) bin abends tatsächlich direkt ins Bett und das einzige was ich in Erinnerung habe, dass ich Kühe mit großen Glocken auf der anderen Straßenseite gehört habe, obwohl es gar nicht so "dorfig" in Bad Tölz war. Am nächsten Morgen bin ich eine halbe Stunde durch den hauseigenen Pool gehüpft und dann nach Garmisch-Partenkirchen gefahren zum Partnachklamm, einer Schlucht und einem in den Fels gehauenen Wanderweg. Allerdings habe ich die Menschenmassen im sonntag unterschätzt und muss etwas außerhalb parken, da der Großparkplatz bereits 10h völlig überfüllt war. Durch den Fußmarsch nach Garmisch rein, konnte ich allerdings die große Sprungschanze ausgiebig bewundern. Besonders interessant fand ich die im Halbrund angelegte Besuchertribüne, wie ein Stadion aus alten Zeiten, das war mir beim Skispringen im Fernsehen noch nie aufgefallen. Als ich mich nun endlich auf den Weg zur Schlucht machen konnte waren natürlich noch mehr Menschenmassen dazu gekommen und alle wollten in die kühle Schlucht. Man musste anstehen ;) Direkt neben die Schlucht wurde ein Wanderweg in den Fels gehauen, bereits um 1910, teilweise direkt am Abgrund, teilweise im Fels mit "Sichtfenstern" in die Schlucht. Allerdings konnte man durch die vielen Menschen kaum stehen bleiben und verweilen oder gemütlich Fotos machen und den Anblick genießen, weil man dann auch den schmalen Weg versperrt hätte. Wie kommt man nun eigentlich wieder am Ende der Schlucht nach draußen? Den Weg konnte man ja nur in eine Richtung laufen..... da bleibt nur eines, Wanderweg hoch die Klippen und durch den Wald nutzen, dort war eine Brücke auf die andere Seite und dort wieder hinunter, was im übrigen anstrengender als rauf ist :D

Nun hatte ich noch einen Nachmittag Zeit... nach hause fahren? Nee, schade um die Zeit, wäre eh doller Rückreisestau gewesen. Also bin ich noch mal zurück zum Eibsee gefahren und habe dort noch mal meine Runde gedreht. Wie gesagt, ich wiederhole mich gerne erneut, der hat mich einfach umgehauen der See! :) Gegen 19h wurde es dann aber doch Zeit mal die Heimreise anzutreten, hatte ja noch 3h vor mir, wieder durch München zuckeln, nun allerdings mit weiteren Tagestouristen im Stau...   als Tagesausflug, ohne Übernachtung, werde ich so einen Ausflug zur Zugspizte und zum Eibsee mit Sicherheit mal wieder machen, dafür war es da einfach viel zu schön!! :)

PS: Wer sich überlegt zur Zugspitze zu fahren, sollte das Wetter im auge behalten. An beiden heißen Sommertagen war es vormittags klar und nachmittags zog eine Wolke zum Gipfel die sich da auch nicht mehr weg bewegt hat, so dass man wahrscheinlich kaum Sicht hatte...

Am Gipfelauf dem Gipfel, mit Blick ins TalEibseeEibsee mit ZugspitzePartnachklamm