Berichte von 04/2016

Coober Pedy - Uluru - Alice Springs

Samstag, 30.04.2016

Hallo liebe Alle!

Coober Pedy ist tatsächlich eine staubige kleine Stadt. Selbst im Ort selbst sieht man überall Sandhaufen und Eingänge zu kleinen Minen. In der "Hauptstraße" hat jedes zweite Geschäft oder Unterkunft seine Räume ebenfall unterirdisch. Museumsbesuch oder Hotelübernachtung alles in ausgebauten Minen. Und das tolle ist, man braucht keine Klimaanlage, denn es herrschen Sommer wie Winter 22-23°C. Und natürlich verkauft auch jedes zweite Geschäft in Coober Pedy Opale, über 20 Geschäfte sollen es insgesamt sein, sogar im Supermarkt gibt es welche. In den Geschäften gibt es Opale von vor Ort und auch von anderen australischen Orten, die in die unterschiedlichsten Schmuckstücke gefasst sind und auch in jeder Preisklasse. Auf Opale gibt keinen festen Preis, man kann nur sagen: je bunter und glänzender umso teurer :D Auch außerhalb von Coober Pedy sieht man überall die Höhlen und den Abraum, was der kahlen Landschaft ein merkwürdiges Aussehen gibt.

Weiter auf dem berühmten Stuart Highway nach Norden kommt nach dem Grenzübergang zu, Northern Territory dann die Abzweigung zum Uluru, dem Ayers Rock, DEM Wahrzeichen Australiens. Ca 70km bevor man dort ankommt, steht noch der Mt. Connor, ebenfalls ein einzeln stehender Felsbrocken, der angeblich zu den am häufigsten verwechselten Fotoobjekten weltweit zählt, weil die Touris ihn mit dem Uluru verwechseln. Also echt mal, der sieht doch ganz anders aus! Und dann kommt er, der Uluru! Mächtig und erhaben thront er in der Landschaft und in 50km Entfernung sieht man bereits die nicht minder beeindruckenden, nur weniger bekannten Katja Tjuta (Olgas). Es gibt einen kleinen Versorgungsort, der mit allen Arten an Unterkünften aufwartet und dessen Preise fast schon als unverschämt bezeichnet werden könnten. Aber nun gut, man ist ja auch an einem ziemlich abgelegenen dafür sehr bekannten Ort :D In den Nationalpark zum Berg gibt es eine Zufahrtsstraße und ein Kassenhäuschen an dem man ein 1-3 Tage geltendes elektronisches Ticket bekommt. Es gibt ein kulturelles Besucherzentrum mit aborigines Kunst, jede Menge beschilderte Wanderwege und eine Sonnenaufgangs- und eine Sonnenuntergangs-Aussichtsstelle. Beim Sonnenauf- oder Untergang verändert der Uluru seine Farbe und die Aussichtspunkte sind so gewählt, dass man die Sonne im Rücken hat. Das klappt allerdings nur wenn es nicht bewölkt ist. Als Tipp: Wenn es wolkig ist, es genau anders herum machen, dann hat man Sonne und Berg auf dem Bild :) wie zu erwarten war, war es unglaublich voll von Touristen an diesem besonderen Ort! Zum Sonnenuntergang habe ich gerade noch so ein Plätzchen abbekommen und es sind ja gerade noch nicht mal Ferien oder so. Darum habe ich mir für den nächsten Morgen für 4:30h den Wecker gestellt um 5:30h wenn der Nationalpark auf macht frühzeitig ein Plätzchen abzubekommen. Und tatsächlich war ich die 2. in der Reihe! :D Da es weiterhin sehr bewöklt war entschied ich mich zum Sonnenaufgang erneut zur Westseite zu fahren um Berg mit Sonnenaufgang auf´s Bild zu bekommen :) Einfach nur wow! Da das Wetter hier derzeit recht angenehm ist und es nicht so heiß ist, entschied ich mich auch noch den Basis-Spaziergang zu machen, der auf einem 10km Weg einmal um den Berg herum führt. Theoretisch könnte man den Berg sogar besteigen, aber einerseits wünschen das die Einheimischen Aborigines nicht und andererseits wird der sehr steile aufstieg bei zB starkem Wind oder zum heißem Wetter gesperrt. Beim wandern um den Berg gibt es dann noch an einigen Stellen die "bitte hier keine Fotos machen"-Schilder zu beachten, denn es gibt Teile des Berges die dem Volk besonders heilig sind und man soll sie nicht fotografieren. Es ist erstaunlich grün um den Berg herum. Die Katja Tjuta nebenan sind ebenfalls riesig und erhaben, in der Ausdehnung sogar noch größer und auch höher, ich persönlich finde den Uluru allerdings schöner. Durch das bewölkte Wetter (sogar Nieselregen) habe ich nur leider kein Bild mit rotem Berg und Sand, grünen Pflanzen und blauem Himmel. Aber ich denke die Bilder zeigen dennoch wie toll es am Uluru ist :)

Abends habe ich dann mal wieder auf einem freien Zeltplatz übernachtet und hatte mal wieder eine besondere Begegnung. Was ich in Australien ja noch nicht gesehen habe ist ein echter Dingo, ein Wildhund. Mir wurde schon oft gesagt, och ja die sind hier häufig, aber gesehen habe ich noch keinen. Wie ich abends also so vor meinem Auto sitze raschelt es neben mir und ein Dingo schaut mich an. Wahrscheinlich auf der Suche nach was Fressbaren was die Touris so da lassen, denn er hat an meinem Tisch und Müllsack rumgeschnüffelt. Und sich dann sogar völlig entspannt vor mein Auto gesetzt! So viel zum Thema "wilde Tiere"! Als er nun festgestellt hat, dass es bei mir nichts gibt ist er weiter gegangen.

Heute bin ich dann in Alice Springs angekommen, welches wunderschön umgeben von Hügelketten so ziemlich den Mittelpunkt von Australien bildet.

Morgen geht es für mich dann weiter nach Norden, ich bin auf dem Weg nach Queensland ins Warme :)

Coober Pedy Sandhaufen Mt. Connor Sonnenaufgang Sonnenaufgang II Uluru Felsenstruktur Katja Tjuta im Hintergrund Katja Tjuta Alice Springs

Und doch kann einen niemand auf diesen Anblick vorbereiten :)

Samstag, 30.04.2016

Uluru

Coober Pedy

Dienstag, 26.04.2016

Hallo liebe Alle!

Heute bin ich auf dem Weg nach Norden in Coober Pedy angekommen, der Opal-Hauptstadt. Bereits auf dem Campingplatz gibt es eine Höhlen-Tour und sogar unterirdische Zelt-Schlafplätze. Da mein Van allerdings leider nicht in die Höhle passt und ich ja kein Zelt habe, schlafe ich "normal" draußen auf dem Campingplatz. Da das Gebiet dieser Höhle auf Stadtgebiet liegt, darf der Eigentümer offiziell eigl. nicht mehr graben, wenn er aber zB seine Zelt-Plätze erweitern würde wollen, darf er das und wenn er dabei was findet, Glück für ihn! :D In einem kleinen Stollen zeigt er wie die Sucher sich auf die Spur des Opals machen. Schwarzlicht hilft dabei den Opal zu finden, nur dummerweise sind mehr als 80% des leuchtenden Steines nur Silikat-Gestein, welches allerdings nicht so schön wie die bekannten Opale in tausend Farben schillert. Als Privatperson darf man sich im Gebiet um Coober Pedy auch eine Schürflizenz ausstellen lassen, na dann fröhliches Graben! :D Das Stadtgebiet selber schaue ich mir morgen noch an bevor es wieder auf den Highway geht, den bekannten Stuart Highway der von Adelaide bis Darwin durch das Rote Zentrum führt. Die Landschaft unterwegs ist sehr weitläufig und überwiegend nur mit Sträuchern bewachsen, gelegentlich mal ein "See" ein Salzsee :D Siehe Bilder. Und ja die Landschaft sieht hier kilometer weit so aus :D Der Highway führt durch Farmgebiet und da die Farmen hier ja riesig sind, sind die Strecken am Highway nicht unbedingt eingezäunt, weil das ja viel zu viel Strecke wäre. Also kommt es durchaus vor, dass die Tiere über die Straße wandern. Kühe, Schafe und na klar Kängurus. Kühe habe ich noch nicht viele gesehen, was allerdings daran liegen könnte, dass ich auch keine Wasser-Windmühlen vom Highway aus gesehen habe und Kühe trinken ja viel, die werden näher an den Wasserstellen grasen. Bei den Kängurus frage ich mich immer wo die tagsüber sind. Sie ruhen ja tagsüber meistens und dann bevorzugt im Schatten, aber ohne Bäume kein Schatten. Trotzdem müssen da ja welche leben, denn man sieht viele tote Tiere am Straßenrand. Die Schafe wandern tagsüber viel umher, so dass man öfters mal welche auf der Straße hat. Besonders beeindruckt haben mich allerdings die Aasfresser. Hier im Süden überwiegend Vögel die aussehen wie Krähen und ab und an mal auch ein großes Tier, ein Geier oder Adler? Krähen sind ja recht schlau und können Autos "einschätzen", wenn also ihr Futter auf der Fahrbahnseite liegt auf der ich gerade nicht fahre (Anmerkung: die Straße ist hier einspurig in jede Richtung) bleiben sie seelenruhig sitzen und fressen weiter, sie wissen ja, dass ich sie nicht überfahre. Als die "Wüsten-Putzkolonne" sind sie auch noch recht gut, manchmal sieht man Skelette von Kängurus oder Schafen die sind perkekt abgeknabbert, so dass man Wirbelsäule und Rippen erkennen kann und das Fell liegt feinsäuberlich daneben...

 

Panorama Salzsee Zeltplatz unterirdisch Warnschild

Südaustralien

Sonntag, 24.04.2016

Hallo liebe Alle!

Nun habe ich Südaustralien erreicht und welch Überraschung: die Landschaft sieht noch genau so aus! :D Weite Ebenen und wenig Bäume. Das ist nun schon der 4. Bundesstaat Australiens den ich betrete. Interessanter Weise ist am Grenzübergang von West zu Südaustralien gar keine Lebensmittelkontrolle. Die kommt nämlich erst hier in Ceduna. Und wie stand unterwegs schon so schön auf Schildern: Zum Schutze unserer Premiumfrüchte. Was wohl auf das Barossa Valley hinweisen soll, eines DER Weinanbaugebiete weltweit. Nun gut :D ich hatte allerdings so gut wie alles aufgegessen und musste nichts abgeben.

Ansonsten muss ich sagen, wird es nachts hier leider schweine kalt! Und es ist ja noch nicht mal Winter!! Ich werde meine Pläne wohl ändern und durch das rote Zentrum Australiens wieder nach Norden fahren. Unterwegs natürlich den Uluru angucken! :) Dort oben beginnt ja nun wieder die Trockenzeit und vll klappt es ja dort mit einem Job in einem Roadhouse!

Jaja, ich weiß, nun fährt sie doch wieder in die Hitze, aber ich hoffe einfach, dass ich eine Klimaanlage beim Job haben werde! Immer noch besser als hier unten festzufrieren. Sieht nämlich komisch aus mit meinen Lederhandschuhen morgens und abends Autofahren zu müssen! :D

Zeittechnisch bin ich Euch jetzt übrigens wieder 7,5h voraus.

Warnung vor Fußgängern Die Klippen der Großen Australischen Bucht

Kilometer schrubben

Donnerstag, 21.04.2016

Hallo liebe Alle!

Also echt mal, was haben sich die Australier dabei gedacht als sie die Strecken im Land so lang gemacht haben?? Kilometerweise nichts als Bäume oder Sträucher, sonst nichts. Aber das ist ja eigl schon nichts Neues mehr :P Heute habe ich denn dann auch erfolgreich die längste gerade Strecke Australiens geschafft, 146km nur gerade aus, keine Kurven und nur ein paar Hügelchen. Eigentlich könnte man einen Stein auf´s Gaspedal klemmen und das Lenkrad festbinden und solange ein Nickerchen machen. Allerdings weht der Wind ganz schön über die Ebene und da sollte man dann vll doch ab und zu mal Gegensteuern. Außerdem sind hier wieder Läufer und Fahrradfahrer unterwegs!! Bis zur nächsten größeren Stadt Adelaide sind es 1400km, na denn fröhliches Laufen und Treten. Ich finde die Strecke auf die Dauer (wenn auch trotzdem schön) ja schon langweilig, aber wenn man so viel langsamer unterwegs ist, muss das ja mehr eine psychische denn physische Leistung sein. Hut ab auf jeden Fall vor allen Mutigen! Ansonsten muss man sagen, haben die Australier einen komischen Humor was Straßenschilder angeht, die Warnschilder vor "Rentnern und Älteren" sind da ja fast schon harmlos. Es gibt manchmal Schilder auf denen vor steilen Kurven gewarnt wird und was kommt: ein Kürvchen. Aber wenn dann mal ein echter Knaller kommt da steht kein Schild. Oder vll hat es schon jmd umgefahren. Oder auch eines meiner Lieblingsschilder: Don´t drive tired. Also "nicht müde fahren" für gewöhnlich stehen diese Schilder so 2-3km vor einem Rastplatz. Aber welcher Depp stellt die Schilder ungefähr 10km nach einem Rastplatz auf und bevor der nächste in etwa 50km kommt? Und das habe ich schon mehrfach gesehen. Nun ja, bin gespannt was es noch so alles gibt :D

geradeaus

von glücklichen Buchten und windgepeitschten Klippen

Mittwoch, 20.04.2016

Hallo liebe Alle!

Ich reise weiter gen Osten an der Südküste West Australiens entlang. Die Landschaft sieht oft aus wie in unseren Mittelgebirgen, viele Weiden und Felder, dazwischen Baumreihen und auch ganz vereinzelt mal ein Bauernhaus. Allerdings fehlen die Dörfer wie bei uns dazwischen. Australische Strecken sind eben ein bisschen länger als unsere und es dauert bis mal wieder eine Ortschaft kommt... :D An der Küste entlang wechseln sich weiße Strände und Klippen ab, viele davon nur mit einem Allradantrieb Auto befahrbar. Scheinbar wollen die Australier wenigstens einen Teil ihrer wunderschönen Landschaft vor den Touristen verstecken, bzw den Zugang erschweren :P

Bei Albany gibt es einen Nationalpark auf einer Landzunge an deren Ende früher eine Walfangstation war. Als der Walfang in Australien endlich verboten wurde kehrten die Tiere wieder in die Bucht zurück und heute wird das Gebäude als ein Wal-Beobachtungsstelle und Museum genutzt. Wie schade, dass gerade keine Walsaison ist. Einen richtigen großen Wal würde ich zu gerne mal sehen, zu mal sie hier an der Küste wohl teilweise sehr nah sind. Dafür gibt es nach dem Regen der letzten Tage unendlich viele Mücken zum Anschauen und sogar hautnah zu erleben!!

Heute war ich im Cape le Grande Nationalpark bei Esperance dessen weiße Strände als die schönsten in West Australien gelten. Der Sand nicht nur weiß und super fein, in der Lucky Bay (glückliche Bucht) leben auch noch Kängurus in Strandnähe. Gerne kommen die Tiere an den Strand und lassen sich von den Besuchern überhaupt nicht stören, wenn sie am Strand ruhen oder das Seegras nach Essbarem durchwühlen. Heute war nur ein Geselle da, aber mal ehrlich, wer würde dort nicht leben wollen?

Nun geht es bei mir ein kurzes Stück nordwärts, bevor die Straße nach Südaustralien wieder östlich führt und die Grenze ist "nur" noch 1000km entfernt :D

Zu dem Bild vom Sand, ist echt schon selten, dass der Sand heller ist als meine Füße :D das rechts unten im Bild ist im Vergleich dazu mein heller cremefarbener Beutel...

Fitzgerald River NP  Fitzgerald River NP Panoramastraße bei Esperance Känguru in Lucky Bay Klippen Farbe des Sandes

am "Polarmeer"

Freitag, 15.04.2016

Hallo liebe Alle!

Ich war die letzten Tage viel in Nationalparks und Naturreservaten unterwegs, da gibt es häufig keinen Handyempfang...

Die kleine Gegend um Margaret River südlich von Perth hat jede Menge zum Anschauen zu bieten, so dass ich für das kleine Stück erstaunlich lange gebraucht habe :D Zwischen den beiden Kaps liegen unzählige Weingüter, einige Käsereien und sogar eine Schokoladenwerkstatt. Und dazwischen Landstraßen von großen Bäumen gesäumt und Bauernhöfe. In die Schokoladenwerkstatt musste ich natürlich rein schauen! Es gibt sogar ein Fenster von dem aus man den Arbeitern bei der Herstellung zusehen kann. Gerade waren die Mädels dabei Trüffel mit Schokolade zu überziehen. Im Laden kann man na klar Schokolade kaufen, Kochbücher, T-Shirts und Kosmetik mit Kakao und man kann Schokolade probieren! Bis jetzt hatte ich ja noch keine Schokolade in Australien gefunden die wirklich lecker ist, aber diese war auf jeden Fall gut :) Neben der tollen Küste hat die Region auch noch um die 300 bekannte Tropfsteinhöhlen zu bieten, die größten 5 kann man besichtigen. Welch ein Erlebnis :) ich liebe ja Bergwerke und so eine Trofsteinhöhe ist auf jeden Fall ähnlich interessant. Vor mehr als 100 Jahren bevor die ersten westlichen Menschen hinabgestiegen sind, nannten sie den Eingang einfach nur "das schwarze Loch", denn es geht tatsächlich fast senkrecht hinein. Nachdem der erste Mutige entdeckt hat was sich dort unten verbirgt, hat er eine Erkundungstour unternommen und ist 9 Tage in der Höhle geblieben. Später hat man Touristen hinabsteigen lassen, was für die Menschen um 1900 ein echtes Abenteuer gewesen sein muss, denn es gab ja noch nicht wie heute Treppen und Holzstege und es ist überliefert, dass der einen oder anderen Dame das Kleid an den Kerzen die die Höhle erhellten angebrannt ist. Heute gibt es Strom und Holzwege, allerdings muss man an einigen Stellen nach wie vor sehr gebückt gehen :D An fast der tiefsten für die Besucher zugänglichen Stelle sitzt ein Mitarbeiter und beantwortet Fragen. Und macht sich einen Spaß daraus mit der Taschenlampe Steinformationen anzuleuchten und Bilder darin zu erkennen, so gibt es ein Kamel, eine Meerjungfrau, Karotten und Engel. Leon macht das schon seit über 14 Jahren und meinte selbst, das passiert halt wenn man zulange da unten ist :D Allerdings konnte ich auch was lernen. Das Calcit Gestein ist ja eigl überwiegend kristallin klar bis leicht milchig, je nach äußerem Einfluss verändert sich allerdings die Farbe. So entstehen rötliche Töne wenn sich Eisen (Rost) ablagert und graue-schwarze von der Asche eines Buschfeuers. Und Leon konnte auch berichten, etwa 2 Monate nach langandauernden Regen beginnt es in der Höhle ebenfalls zu tropfen :D

Am südlichen Ende der Region ist dann das andere Kap an dem indischer Ozean und Polarmeer aufeinander treffen. Von dort aus sind es etwa nur noch 5500km bis zum Südpool.... allerdings ist das natürlich noch nicht der südlichste Punkt Australiens. Entlang der Südküste ist die Natur dann vollkommen anders als zB auf Lyndon. Es gibt riesige Bäume, fast urwaldartig und darin Wasserfälle. Da es im Sommer durchaus auch mal weitläufige Feuer geben kann die sich durch den kräftigen Wind sehr weit ausbreiten können, haben sich die Menschen hier was praktisches ausgedacht. Baumausgucke! Die Bäume hier sind oft bis zu 60 Meter hoch und in den alten Tagen konnte man ja noch nicht so hoch bauen, also hat man einfach wie eine Wendeltreppe aus Pflöcken in den Stamm geschlagen und ist die Bäume hochgeklettert zum Ausschau halten. Den Bäumen sieht man auch an, dass sie ab und zu ein Buschfeuer erlebt haben, denn die Rinde ist teilweise schwarz, aber sie wachsen munter weiter. Mit der Zeit schälen sie auch die äußere Rinde ab und sehen wieder frisch und weiß wie aus dem Ei gepellt aus :D Mein Favorit bleibt allerdings weiterhin die Küste, mit ihren Klippen und Buchten und türkiesfarbenem Wasser :)

Trofsteinhöhle verschiedene Schichten hoffentlich bricht jetzt keiner ab... am Meer türkieses Wasser ja die waschsen da am Südwest-Kap Australiens Windy Harbour - ist das nicht einfach schön?!! Wendeltreppe im Baum

Von Kap zu Kap

Dienstag, 12.04.2016

Hallo liebe Alle!

Ja auch in Australien gibt es schlechtes Wetter! :D Was ja weiter nicht schlimm ist, endlich mal nicht bei 35°C plus in der Hitze umkommen! Allerdings hat der Regen auch seine Grenzen, wenn es nämlich ins Auto regnet! :O letzte Nacht hatte ich auf einem waldigen Rastplatz neben einem wahren See vor meiner Tür, weggeschwommenen Flip Flops und Wasser darin stehenden Turnschuhen auch ein reintröpfeln in die Seitentür. Wie ich in der Zwischenzeit weiß schließt die Tür wohl nicht richtig (die Dichtung ist es jedenfalls nicht).... jetzt hoffe ich mal, dass es nicht gleich wieder solche Sturzbäche gibt, öfters findet das meine Matratze bestimmt nicht schön :D Perth habe ich in der Zwischenzeit verlassen und bin weiter Richtung Süden gefahren wo es ein paar offensichtlich reiche Ortschaften gibt. Schön mit angelegten Meerwasserkanälen an denen die sehr hübschen Villen stehen. Man gönnt sich ja sonst nichts. Im Meer gibt es Delfine, Robben und Pinguine und an Land häufiger Straßenhinweisschilder die auf "ältere Leute" aufmerksam machen sollen. Auch die öffentlichen Parks sind wirklich schön angelegt, mit erstaunlich sauberen Toiletten, Duschen und sogar Trinkwasser, was für mich ja absolut gut ist, da ich ja so häufig wie möglich auf kostenfreien Rastplätzen schlafen möchte, das heißt ohne Dusche und Toiletten :D Da es hier unten ein wenig kühl wird um im kristallklaren Wasser schnorcheln zu gehen habe ich mir einen Neoprenanzug gegönnt. Das Hineinklettern ist zwar alles andere als einfach, das schnorcheln ist es dafür aber wert! Wenn es auch keine Korallen mehr zu sehen gibt wie bei Exmouth, dafür farbenreiches Seegras und nach wie vor viele Fische und heute sogar einen Kraken. Am Südwestende Australiens liegen die beiden Kaps Naturaliste (das nördlichere) und Leeuwin (das südlichere). Das Nördliche habe ich mir heute schon mal angesehen. An der Küste unterwegs gibt es niedliche kleine wunderschöne Buchten :) und jede sieht ein bisschen anders aus. Allerdings weht hier auch immer ein straffer Wind, so dass die Bäume windschief werden :)

kleine Bucht windgepeitschte Bäume

Perth - und endlich mal wieder "schlechtes" Wetter

Samstag, 09.04.2016

Hallo liebe Alle!

Seit ein paar Tagen bin ich nun in Perth. Hier war ich bereits ausgiebig shoppen (zB. eine warme Decke) und genieße das Stadtleben! :) Und mein Auto war zur Durchsicht in der Werkstatt, aber es ist alles ok :) Hier im südlicheren Australien ist es merklich kühler und es weht ein frischer Wind von der Küste her. Es ist nicht wirklich "kalt", aber nach den Wochen in der Hitze empfinde ich die 16-18°C nachts doch als relativ kalt! :D besonders wenn ich abends noch draußen vorm Van sitze. Hoffentlich gewöhne ich mich schnell wieder daran und muss mir nicht noch eine Daunenjacke kaufen gehen :P Ansonsten war ich im IKEA hier und, welch Überraschung, es sieht genauso aus wie bei uns! Aber irgendwie witzig was "Vertrautes" zu sehen. Heute war ich in Freemantle wo am Wochenende immer ein Markt mit allerlei Essen und jede Menger Kitsch und Krams ist. Relativ touristenlastig, allerdings auch schön anzusehen. Freemantle ist ja zwar eigene Stadt, da Perth aber so schnell wächst, ist es quasi schon ein Vorort von Perth. Allerdings gibt es in jeder Stadt eine eigene Footie-Mannschaft, Footie=Football, allerdings nach australischen Regeln. Auf dem Weg zurück nach Perth habe ich in der Bahn Anhänger beider Teams gesehen, muss wohl gerade ein Lokalderby stattfinden :D Und ich habe es endlich mal in den Kings Park geschafft, dem Stadtpark von Perth. Es gibt Bereiche die die jeweilige Pflanzenwelt einer Region in West Australien nachbilden, so hat man für die Kimberly Region im Norden WAs auch einen Baob-Baum. Das sind die Flaschenbäume dort regional wachsen. Da die Baob´s hier nicht wachsen würden, hat man eben einen ausgewachsenen von dort oben umgepflanzt. Per LKW kam der hier an und gedeiht nun im Park und da er Blätter trägt, nehme ich mal an, das ihm das kühlere Wetter hier nichts ausmacht :D der Kings Park bietet auch noch einen fantastischen Ausblick über die Stadt und den Swan River, da der Park auf einem Hügel liegt. Es tummeln sich also Touri und Jogger dort und Hochzeitsgesellschaften auf der Suche nach dem perfekten Bild.

Ach ja und abgesehen davon, dass es hier kühler und windiger ist, ist hier derzeit auch Regenwetter und Gewitter! Hach wie schön! :)

Beste Grüße aus der Großstadt!

Perth Swan River Perth Skyline

 

Von nächtlichen Stellplätzen und Seelöwen

Montag, 04.04.2016

Hallo liebe Alle!

Stück für Stück arbeite ich mich nach Süden weiter und werde Perth in den nächsten Tagen erreichen. Bei Kalbarri gibt es einen der für mich (bis jetzt) schönsten Nationalparks, mit Schluchten, interessanten Steinformationen und einer wilden Küste. Ich hatte das alles ja schon mal Ende November gesehen, aber anschauen kann ich mir immer wieder :) Angekommen in Geraldton habe ich mich dann wieder dafür entschieden auf einem kostenlosen Stellplatz zu stehen, nach dem ich in Kalbarri mal wieder ein kleines Vermögen bezahlt habe. Allerdings habe ich mich vorbereitet und mir eine Reisedusche zugelegt :D das ist nun kein Luxus-Ding, aber immerhin besser als nichts :P So eine Reisedusche besteht aus einem ca 20Liter Plastiksack mit Aufhängung und unten ein Ventil mit Hahn an dem ein Schlauch und ein Duschkopf befestigt sind. Ohne Wasserdruck aus der Leitung hat so eine Dusche natürlich nicht allzu viel Druck, aber zum Abspülen am Abend reicht es. Dadurch, dass der Sack schwarz ist lege ich ihn hinten ins Auto, so dass die Sonne das Wasser im besten Fall anwärmt und schon hat man eine warme Dusche! Theoretisch jedenfalls. Denn hier an der Westküste weht ein so kräftiger Wind, dass man quasi schneller auskühlt als Wasser nachfließt. Wäre zuhause unter der normalen Dusche wahrscheinlich auch so :P Ich habe die Nacht also ein paar Kilometer außerhalb von Geraldton am Highway auf einem Rastplatz verbracht, an dem durchaus recht nah die Autos lang gebrettert sind. Aber über Nacht sind es nicht so viele und da ich ja ein Stadtkind bin hat mich das nicht im geringsten gestört :D Am nächsten Morgen habe ich mir dann gemütlich ein Frühstück unterm Leuchtturm von Geraldton gegönnt bevor ich weiter nach Süden gefahren bin. In dem kleinen Ort Leeman an der Küste gab es Mittag auf einer Aussichtsplattform am Meer und abend habe ich mir das beschauliche Treiben in Jurien Bay angeschaut, einem sehr sehr schicken Ort ebenfalls an der Küste. Da es dort Seelöwen geben soll, konnte ich nicht widerstehen und habe mich nach einer Tour erkundigt. Der Tourguide sagte mir am Telefon, dass ich bis jetzt die einzige Interessentin bin und wir haben vereinbart, dass ich morgens um 7:30h am Bootshafen bin und wir mal schauen ob klappt. Genächtigt habe ich diesmal auf einem sehr einsamen Stellplatz der eigentlich bis ans Meer ran geht. Da man dazu allerdings über die schneeweißen Sanddünen fahren muss, blieb ich lieber in einer Haltebuchte vor den Dünen stehen und hatte ein paar Kängurus als Nachbarn :) Über nacht ist ein ziemlich dicker Nebel aufgezogen und als ich morgens los wollte zur Bootstour musste ich erst mal die Scheiben von innen und außen abtrocknen. Um 7h war es noch extrem neblig, um 7:30h hatte die Sonne das alles aufgelöst und ich fand den Hafen im strahlenden Sonnenschein. Dort erwartete mich bereits Kane, der Käpitän und ich war nach wie vor der einzige Passagier. Da er allerdings eh raus fährt um seine Fangbojen zu checken sind wir also gefahren. Kane bietet neben den Seelöwentouren auch noch Angeltouren an und fängt selbst allerlei Meeresgetier. So fuhren wir zuerst Bojen an an denen "Wasserrohre" hingen. Das waren wirklich ca 70cm lange Teile von Wasserrohren mit denen man Oktopus fängt. Außer einem ganz kleinen war allerdings kein Fang drin. Der kleine Oktopus hatte sogar einen seiner Arme verloren, aber Kane meinte, das wächst wieder nach. Er hat mir auch erzählt, dass ein Oktopus eines der stärksten Meerestiere ist und eines der schlausten. Der kleine Kerl passte gerade in meine Handfläche und ich konnte die kräftigen Tentakeln spüren! Mit den Saugnäpfen hat er sich angesaugt und die Ärmchen haben sich um meine Hände gewunden. Da ich ja beide Hände voll zu tun hatte ihn festzuhalten gibt es davon leider kein Foto. Weiter ging es zur Seelöweninsel auf der sich etwa 20 Tiere versammelt haben. Unglaublich faule Gesellen! Außer morgens und nachmittags zum Fisch fangen liegen sie den ganzen Tag nur am Strand! :D Ok wir würden das ja auch so machen, wenn wir könnte, oder?! Die "Teenager" der Gruppe kommen allerdings auch neugierig zum Boot geschwommen und toben sich mit ihren Kumpels im Wasser aus. Welch süße Tiere! Zum Glück stehen sie unter Artenschutz, so dass sich die Bestände erholen können, denn es gibt nur noch ca 12.000 Tiere. Weiter ging es zu den Unterwasser-Pinnacles. Die Pinnacles sind ja die berühmten Versteinerungen etwas südlicher, allerdings an Land. An diesem Schnorchelspot stehen auch pfeilerartige Gebilde im Wasser die ein Riff bilden. Dazwischen natürlich Fische und wahnsinnige viele Muscheln! Die meisten nur noch die Schalen, die von bunten Korallen bewachsen sind, so dass sie rosa, weiß und gelb erscheinen. Ich habe allerdings auch eine ca 60cm große lebende Muschel gesehen. Das Muschelhaus sah in etwa aus wie ein Schneckenhaus, nur etwas spitzer zulaufend und die Muschel guckte darunter wie der "Fuß" einer Schnecke hervor,nur ohne Kopf. Wahnsinn! :) Während ich geschnorchelt bin hat Kane geangelt und als ich wieder an Board war sind wir noch zu seinen Hummerfangkästen gefahren. Ich glaube es sind keine richtigen Hummer, man nennt sie hier Lobster, sehen allerdings genau so aus nur ohne Scheren. Dort hat er zumindest einen gefangen und mit seinen frischen Fischen hat er die Kästen mit neuen Ködern bestückt. Was für ein schöner Eindruck in das Leben eines Einheimischen der sich auf diese tolle Art und Weise seinen Lebensunterhalt verdient :) nachmittags bin ich dann noch zu den "echten" Pinnacles gefahren die immer wieder eher wie eine Mondlandschaft aussehen als die versteinerten Stämme von uralten Bäumen :D

Beste Grüße aus WA!

Seelöweninsel junge Seelöwen Lobster Pinnacles Sonnenuntergang

Wiedersehen mit Bekannten

Freitag, 01.04.2016

Hallo aus West Australien!

Gestern bin ich überwiegend gefahren um abends in Denham / Monkey Mia anzukommen. Leider bieten nur die wenigsten Campingplätze einen Preis für einzeln reisende Menschen an, so dass ich meistens für quasi 2 Leute bezahle. Das wird auf die Dauer teuer und so dachte ich mir man könnte ja mal "frei campen" probieren. Es gibt hier nicht wenige Rastplätze und anderes auf denen das sogar erlaubt ist. Nur nicht unbedingt in der Nähe von Attraktionen wie Monkey Mia, da wollen sie natürlich Geld verdienen. Diese haben dann meist nicht mal ein Plumpsklo, aber sind zumindest ein paar Meter weg vom Highway. Und es gibt auch in fast jedem Ort eine öffentliche Dusche die teilweise sogar ganz gut ist. Durch diese beiden Gegebenheiten kann man also preisgünstig nächtigen. Das habe ich ja vor ein paar Tagen schon mal am Highway mit Misa und Philipp gemacht. Bei Denham hatte ich letzte Nacht allerdings kein Glück einen offiziellen und erlaubten Spot zu finden und so entschied ich mich mich einfach auf einen Parkplatz an der Lagune zu stellen. Duschen war ich vorher schon im Ort, wobei die Dusche sogar lauwarm war :D Den Wecker habe ich mir auf 6h gestellt um ggf vor dem kontrollierenden Ranger wach zu sein. Auf dem Parkplatz standen sogar noch 2 andere Autos, also war mein Gedanke: entweder geht es gut oder der Ranger freut sich über 3 mal Strafe kassieren. Es war noch stockdunkel als es um 5:45h morgens an meiner Scheibe klopfte! Der Ranger! :D Er murmelte was von, dass es nicht erlaubt seihier zu campen und das das 100-1000$ kosten würde. Mein Versuch einer Entschuldigung war: "es war schon so dunkel gestern abend und ich wollte kein Känguru umfahren".... hat er wahrscheinlich schon tausend Mal gehört. Und ich habe ihm von den anderen Autos erzählt, die, trotz der frühen Stunde tatsächlich schon weg waren! Also hab ich zu ihm gesagt, dass ich die Gebühr zahle und frage ihn wieviel. Da sagt er, er möchte mir gar keine Strafe aufdrücken, aber ich soll so schnell wie möglich wegfahren, bevor sein Chef auf der Straße lang kommt und ihm den Kopf abreißt, weil er mich hat laufen lassen. Also bin ich aus dem Bett direkt hinters Steuer gesprungen und losgefahren, keine 7 Minuten nachdem er geklopft hat :D Was lernen wir daraus? Nicht in Sichtweite der Straße parken! :D Danke an dieser Stelle noch mal an den freundlichen Ranger! :) Nach meinem schwungvollen Start in den Tag bin ich weiter nach Monkey Mia gefahren, wo die Delfine zum Füttern an den Strand kommen. Heute waren 11(!) Tiere da, wow! Es werden nach wie vor allerdings nur 4 bestimmte Weibchen gefüttert. Diesmal hatte ich meine Kamera auch dabei als ich direkt im Wasser stand, so dass ich die Tiere hautnah sehen und fotografieren konnte. Es ist so schön in diese klugen Augen zu schauen. Da Delfine nicht nach oben schauen können, drehen sie sich auf die Seite und begutachten die Besucher ganz genau und wenn man ihnen dann auch noch winkt hat man das Gefühl, dass sie einem ganz tief in die Seele gucken :) @FüWaD: Die Rangerinnen haben heute auch erzählt, dass dies die einzigen bekannten Delfine weltweit sind die sich zur Nahrungssuche Hilfsmittel nehmen. Dazu klemmen sie sich einen Schwamm auf die Nase und wühlen den Meeresboden auf um die Fische aufzuscheuchen :P Beim Anblick der Delfine wird einem mal wieder bewusst, was Mutter Natur sich alles für wunderschönes und schützenswertes ausgedacht hat. Heute abend bin ich dann wieder in Kalbarri angekommen und man merkt deutlich, dass es südlich geht, es wird kühler und die Natur verändert sich zu mediterran, die Bäume werden wieder größer und es gibt erste Getreidefelder.

Liebe Grüße!

Delfin ganz nah acht der elf Delfine Hamelin Pool