Kyoto I

Donnerstag, 20.04.2017

Herzliche Grüße aus der alten ehrwürdigen Kaiserstadt Kyoto!

Gestern abend bin ich in diesem unglaublich schicken Hostel angekommen wo ich ein Bett in einer Box habe. Also eigentlich ist es ein 12er Frauenschlafsaal, aber da jedes Bett wie ein Regal in die Wand gebaut ist und einen Vorhang hat, fühlt man sich wie in einer eigenen kleinen (Hunde-)Hütte. Auch überhaupt ist das Hostel toll, eine Wahnsinns-Dusche, mit normalem Duschkopf und Regendusche, besser als in den meisten Hotels ;) Und Frühstück bekomme ich auch! Zwei kleine Toast mit Käse überbacken, aber sehr lecker und einen guten Orangensaft dazu. Und das für gerade mal 23€ pro Nacht, einfach super! Heute morgen habe ich mich dann mal aufgemacht die Highlights Kyotos zu erkunden, was bei über 2000 Schreinen und Tempeln in der Stadt ja kaum machbar ist. Da Kyoto bei Japan-Reisenden zu den Höhepunkten zählt, sind natürlich auch entsprechend viele Touristen hier. Also dachte ich mir, ich bin schlau wenn ich gleich morgens zu den Fushimi Inari Torii gehe, das sind die scharlachroten Tore zu tausenden aufgereiht. Denkste, auch andere hatten diese Idee des zeitigen losgehens um den Berg durch die Tore hochzusteigen. Und irgendwie muss auch Wandertag gewesen sein, denn jede Menge Schülerinnen und Schüler waren unterwegs, zu erkennen an ihren Uniformen. Da sich die Tore bergan durch den Wald schlängeln und bei Weitem nicht alle Touris bis nach oben krauchen, wurde es mit zunehmender Höhe ruhiger und auch mal möglich ein Bild zu machen ohne 20 andere Menschen drauf zu haben :D Nein, ich habe die Tore übrigens nicht gezählt und konnte auch keine Zahl finden. Aber ich vermute mal, das schwankt eh ab und zu, denn von einigen Toren sah man nur noch die Sockel und ich habe auch Bauarbeiter ein neues Tor aufsetzen sehen. Per Hand natürlich bei der Durchfahrshöhe und -breite kommt ja kein LKW den Weg hoch, auch nicht die super winzigen wendigen japanischen Mini-LKW. Ich habe sogar einen älteren Herren gesehen, der zwei große Kartons kleine Wasserflaschen, den Berg hochgeschleppt hat, mit denen seine Frau einen Getränkeautomaten an den kleinen Kiosken unterwegs befüllt hat. Wie auch sonst sollte die Ware da hoch kommen? Nach gefühlten 2h (mit Päuschen und Fotos machen) habe ich es dann auch bis nach oben geschafft. Runter geht naturgemäß viel leichter, ist aber irgendwie anstrengender für die Beine.

Danach habe ich mir überlegt wie ich die vielen vielen Tempel und Schreine Kyotos am besten bewältige und habe mich entschieden heute die Ostseite abzulaufen (ich habe ja noch einen weiteren Tag für Kyoto Stadt). Angefangen beim silbernen Pavillon (Ginkaku-ji) im Norden über den Philosophen-Weg bis zum Chion-in südlich. Jeder Tempel hat seine eigenen Besonderheiten :) je weiter ich nach Goin gekommen bin in dessen Nähe der Chion-in liegt um so mehr Mädels (komischerweise fast alle Asiatinnen) habe ich in Leih-Kimonos rumlaufen sehen. Einmal wie eine Geisha fühlen! In dem Stadtbezirk gibt es tatsächlich reihenweise Leihgeschäfte für Kimonos und Hochsteckfrisur, samt Blumendeko und passendem Täschchen ;) Goin und Higashiyama sind auch zwei der "alten" und "traditionellen" Bezirke in Kyoto, wo man was tolles um jede Straßenecke entdecken kann. Man möchte gar nicht aufhören zu laufen und zu erkunden. Aber nach so 20km Tagesleistung haben meine Füße dann beschlossen, dass sie zurück ins Hostel wollen :D

Teil zwei von Kyoto folgt noch morgen oder die nächsten Tage ;)

Torii Inari Torii Inari Torii Inari Silberner Pavillon Straßenzug Straßenzug altes Kyoto Paar im Leih-Kimono