Geburtstag feiern

Samstag, 30.05.2015

Liebe Familie und Freunde!

Vielen lieben Dank für Eure herzlichen Wünsche zu meinem Geburtstag!

Meine Nacht war reichlich kurz, da ich morgens zeitig los bin zur Arbeit. Nachdem ich letzten Samstag schon feststellen durfte, dass die Busse hier samstags morgens reichlich überpünktlich fahren, war ich heute besser darauf eingestellt und wurde wie immer von einem nett grüßendem Busfahrer eingesammelt. Überhaupt grüßen die Aussies, oder zumindest die Menschen hier in Darwin einander auch schon mal auf der Straße, auch ihnen unbekannte. Die alte Lady an der Bushaltestelle, genauso wie das Pärchen das mit den Hunden gassi geht oder auch die Wachmänner an den Bushaltestellen. Was ich auch sehr zu schätzen gelernt habe ist, dass die Busfahrer, vor allem die männlichen immer Musik im Bus laufen haben, durchaus auch auf allen Lautsprechern für alle Fahrgäste. Da lernt man die unterschiedlichen Geschmäcker der Fahrer kennen. Hatte aber noch keinen furchtbaren Musikgeschmack dabei ;D Auf Arbeit war gut zu tun, was auch an dem Samstags-Wochenmarkt draußen liegt. Allerdings erkennt man ganz gut, wenn man sich die Leute anschaut wer Einheimischer ist und wer Tourist ;D oder wie sagte heute ein Kunde, "die Trockenzeit hat begonnen und die Terroristen sind wieder da, äh Touristen" ;D Für heute war, für die Trockenzeit äußerst ungewöhnlich, Regen angesagt. Gegen Mittag hat es dann auch mal einen kurzen Nieselregen gegeben, nicht weiter schlimm, dachte ich. Allerdings war dadurch die Luftfeuchtigkeit um einiges höher. Nach der Arbeit bin ich noch auf dem Wochenmarkt spazieren gegangen, weil ich mir ja was schönes gönnen wollte. Auf dem Wochenmarkt gibt es nicht nur Gemüse und Obst zu kaufen, auch Imbissbuden und jede Menge Deko, Schmuck, Kleidung. Im Prinzip sind es tatsächlich die gleichen Stände und Betreiber wie auf dem Mindil-Beach-Sunset-Market, sieht aber immer irgendwie anders aus ;D danach bin ich in Darwins Museum gegangen, welches zwar klein, aber sehr fein ist. Das Museum beherbergt eine Mischung aus Aboriginie-Kunst, Naturkundemuseum-Ausstellung mit einheimischen Tieren und Muscheln, moderne Kunstwerke, diverse Boote, darunter traditionelle der Torres Strait Insulaner und hundert Jahre alte "moderne" Boote der Weißen Australier und eine Ausstellung zum Zyklon Tracy der 1974 Darwin fast komplett zerstört hat. Da ich auf meinen Bus hätte 20 Minuten warten müssen, habe ich mich entschieden nicht an der Straße an der Bushaltestelle zu warten, sondern mich an den Strand zu setzen und dort zu warten, denn das Museum ist direkt am Ufer gebaut. Der Strand dort ist relativ felsig und es führt eine Betonrampe ins Wasser hinein, deren Sinn ich später noch herausfinden sollte. Wie ich da so gemütlich sitze kommen 3 Australier mit ihrem Motorboot im Hänger ihres Autos dort an und fragen mich ob ich mitkommen will zum Angeln. Ich war von der Frage völlig perplex und konnte nur ein "öhm ich würde noch mal schnell wohin müssen rausbringen". Ein typisch australisches "No worries, mate" (keine Sorge, Kumpel) war die Antwort und ich hab die Beine in die Hand genommen zum Museum zurück zu laufen, und mir außerdem noch schnell meine Wasserflasche aufzufüllen und ein überteuertes Mangobrot als Proviant im Museumscafé zu kaufen. Die drei haben tatsächlich auf mich gewartet. Schuhe und Rucksack wurden entgegen genommen, damit ich in das Boot klettern konnte und schon saß ich mit Grand, Jimmy und Piet in einem Boot. Das kleine Motorboot war reichlich schnell unterwegs (bis zu 30 Knoten) und ich kam in den Genuss einer Sightseeingtour vom Wasser aus. Mir wurde direkt ein eisgekühltes Bier angeboten (welches ich dankend abgelehnt habe) und die Sonnencreme in die Hand gedrückt, obwohl es bewölkt war ;D und natürlich eine Angel. Dadurch, dass mehrere Angelspots angefahren wurden, kam ich gleich mehrfach in den Genuss mir den Wind um die Nase wehen zu lassen. Nur mit dem Fischen hab ich es nicht so. Ich habe zwar einmal was am Köder knabbern gespürt, aber der Fisch blieb nicht an der Angel hängen. Aber auch die anderen haben nur kleinere Fische gefangen die sie wieder ins Wasser zurückgegeben haben, damit sie weiter wachsen können. Denn wenn sich der Haken "nur" durch das Maul gebohrt hat kann der Fisch weiterleben. Tat mir trotzdem in der Seele weh. Nach so ca 2 Stunden mussten wir die Rückfahrt antreten, da es langsam dämmerte. Als wir wieder das Ufer erreichten war gerade Sonnenuntergang. Da ich heute mit so einem spontanen Ausflug ja nicht im geringsten gerechnet habe, hatte ich natürlich meine Kamera nicht dabei. Mein Handy macht leider keine schönen Bilder, aber immerhin. Die oben erwähnte Rampe ist für eine Touristenattraktion die ich in Darwin schon mal gesehn habe, aber nicht wusste, was sie noch alles kann. Das erste Mal habe ich diesen "Bus" in der Innenstadt gesehen, der heißt "Crocodile" und ist ziemlich "hochbeinig", bootsförmig und hat Rettungsringe an den Fenstern. Ich dachte mir erst, dass das eine witzige Idee ist ein Bus als Krokodil-Boot aufgemacht, aber das Ding kann tatsächlich im Wasser wie ein Boot fahren. Und gerade als wir wieder am Ufer ankamen, fuhr auch der Krokodil-Bus wieder an Land. Mit geübtem Einlenken hat Grand sein Boot wieder auf den Anhänger gefahren und ich konnte trockenen Fußes wieder an Land gehen. Gleich mehrfach wurde mir angeboten noch mit auf ein Bier in den Pub zu gehen, was ich allerdings wegen meiner Müdigkeit ablehnt habe. Trotzdem Jungs: danke Euch dreien für diesen tollen spontanen Geburtstag! :)

Als ich wieder an meiner Bushaltestelle angekommen bin, dauerte es keine 2 Minuten und es fing sowas von dolle an zu regnen, dass ich wirklich sagen konnte, ich hatte heute unglaublich Glück mit dem Wetter :) Leider habe ich es abends nicht mehr geschafft meine Lieblingstorte fertig zu machen, die gibt es dann halt morgen :)

Angelausflug vor Darwin