Berichte von 01/2016

Ich glaube ich lebe im Tierpark

Dienstag, 19.01.2016

Hallo liebe Familie und Freunde :)

Manchmal könnte man denken ich lebe hier im Tierpark, so viele Tiere gibt es hier die wir ja sonst nur aus den Tropenhäusern kennen. Und genauso hört es sich auch an! So wie im Tropenhaus im Tierpark in Berlin singen die Vögel hier in den Bäumen. Gerade jetzt im Sommer wenn es heiß ist, kommen viele hier her, denn hier gibt es Wasser in Form von Sprinklern und co. Bis jetzt kannte ich ja überwiegend die Horden an weißen Kakadus die in Scharen die Bäume anknabbern, aber die anderen Vögel hören sich viel besser an! :) Die Tage hat mich die Familie mitgenommen zu einer der Wasserpumpen. An dieser Stelle gibt es keinen Wasser-Tank und keinen Wasser-Trog sondern ein Wasserloch in das die Windmühle pumpt. Wassertanks und dazugehöriges Material sind sehr teuer und so haben nicht alle 70 Wasserpumpen Tanks. Die Wasserlöcher locken dann wiederrum auch eher Vögel an und Sean hat beim checken seiner Pumpen an diesem Wasserloch tausende Wellensittiche gesehen. Als er nun uns alle ins Auto gequetscht hat, denn das Arbeitsauto für den Busch ist nicht so geräumig wie das Familienauto und dort rausgefahren ist, waren leider keine Sittiche mehr da :( aber er hat uns die Steinzeichnungen der Aborigines gezeigt, was ein toller Trost war. Woanders fahren die Leute (mich eingeschlossen) tief in Nationalparks um Zeichnungen gegen Gebühr anzusehen und hier gibt es Steinzeichnungen für lau. Das interessante ist, dass diese Steinritzungen wahrscheinlich sogar älter sind als viele Felsenmalereien :) Cath meinte die Regierung sein allerdings an diesen Spuren der Ureinwohner nicht interessiert und so bleiben sie wenigstens unbeschadet erhalten.

Sean hat erzählt, dass es früher vor allem im Winter geregnet hat, heute regnet es hier eher im Sommer und so konnten wir die Tage richtige Gewitterstürme anschauen :D Mit viiiel Wind, so dass die Eukalyptusbäume sogar einige Äste verloren haben und so viel Regen, dass zumindest zeitweise das Wasser auf dem harten Sandboden nicht einsickern konnte. Es fließt dann also in kleinen Bächen zum Fluss, der bis jetzt ja trocken war. Das erste was die Kinder und Sean gemacht haben nachdem der Regen aufgehört hat, sie sind in den Fluss gesprungen zum Baden! Das Wasser braun von den Sedimenten, aber sie schwören drauf und es sei ja soo klar und lecker zum Trinken.... äh und was ist mit dem ganzen Kuhmist der unterwegs wegeschwemmt wird? Landkinder eben! ;P Überhaupt sind die Kids wie die Verrückten ums Haus geturnt und haben den Regen gefeiert. Wegen dem Wind durften sie nicht weg vom Haus und von den schützenden Vordächern weg. Selbst das Baby ist munter im Gewitter rumgekrabbelt, er liebt aber auch Wasser und so konnte man ihn nur schwer davon abhalten wieder zu den Pfützen auf der Veranda zu krabbeln.

Vorgestern Abend bin ich im Schein meiner Stirnlampe auf dem Weg zu meinem Außenbad und sehe im Augenwinkel etwas kriechen, eine Schlange! Und zwar ziemlich groß. Sean und Cath haben mir gesagt, dass ich bei jeder Schlange die ich sehe sie holen soll damit sie schauen ob es was giftiges ist. Meist haben wir hier kleine ca einen Meter lange Pythons die nicht giftig sind und welche wir leben lassen, weil sie die gitfigen Schlangen und deren Eier fressen. Diese sind olivegrün-gelblich mit braunen Flecken wie ein Gepard oder Tiger. Ich habe also Sean geholt. Seine erste Frage: ist die Schlange schnell oder langsam? Denn die Pythons sind meist recht gemütlich unterwegs und die giftigen recht flink. Darauf konnte ich ihm nicht antworten denn ich habe ja bloß etwas "großes" gesehen. Als Sean die Schlange sieht, die sich in der Zwischenzeit bis vor meine Zimmertür auf der Veranda vorgearbeitet hat, sagt er nur noch "holy moly" - frei übersetzt in etwa "heiliger Bimban". Das Vieh war eine Schwarzkopf-Python, allerdings mehr als 3 Meter lang! Selbst Sean, der den Großteil seines Lebens auf Lyndon verbracht hat, hat noch keine so große (lebende) Schlange gesehen! Selbst im Schlangenbuch steht, dass sie normal nur max 2,5Meter werden. Nach ausgiebigen Bewundern, Bildern und Videos machen die Frage was machen wir mit ihr? Sie ist nicht giftig, ok, aber es ist eine Würgeschlange und könnte den kleineren beiden Kindern gefährlich werden. Cath meinte wir lassen sie dort, sie wird schon weiter ziehen, was für mich bedeutet hätte auf der Couch in der Wohnküche schlafen. Aber wir wollten sie doch lieber weiter weg vom Haus haben. Mit einem langen Stock haben wir sie also anschieben wollen, so dass sie freiwillig wegkriecht. Cath nannte Sean und mich dann die Schlangenflüsterer oder auch angelehnt an das Rinder zusammen treiben (cattle mustering) snake mustering (Schlange treiben) :D So richtig wollte die Schlange nicht in die Richtung geschubst werden in die wir sie haben wollten, also haben wir sie so weit wie möglich fortgetrieben, was neben meinem Außenbad endete. Als ich dann schließlich zum Duschen gehen konnte habe ich ihren Schwanz noch immer neben der Badtür gesehen.... wahrscheinlich brauchte das arme Vieh auch erst mal eine Pause ;D

Bis bald! <3

 PS: Nein bitte leider keine Bilder im Moment senden, es bricht hier sonst alles zusammen :( Wenn ich Lyndon Station wieder verlasse und meine eigene Wlan Box wieder nutzen kann, dann geht das wieder.

Zivilisation! :D

Freitag, 15.01.2016

Als die Familie aus ihrem Urlaub wiedergekommen ist, sind alle staubig-rot aus dem Auto geklettert, der Anhänger hat beim Fahren auf der Schotterpiste einen Stein hochgeschleudert und die Heckscheibe demoliert. Da sie nächste Woche nach Perth zur Familie fahren, musste das Auto natürlich in die Werkstatt. Und das durften meine Kollegin und ich machen! Was für uns hieß, für anderhalb Tage in die "Stadt" :D Da wir das Auto morgens um 8h in Carnarvon abgeben sollten, hieß das noch vor um 5h losfahren, da sieht man gerade erst mal das erste Schimmern von Tag am Horizont... in Carnarvon haben wir dann die Chance genutzt und haben gemütlich im Café gesessen und am Hafen, sind ein wenig bummeln gegangen und haben "Menschen" gesehen ;D ich selbst habe mir einen Termin bei einem Chiropraktiker (war noch bei keinem) geben lassen. Carnarvon ist ja eine ziemlich kleine Stadt, also nicht viel Auswahl an Ärzten die einen wieder einrenken können. Chiropraktiker nennt man glaube auch die Knochenbrecher unter den Ärzten... und genauso fühlt es sich an! Da ich ja immer mal Probleme im Schulter-Nacken-Bereich habe hat sie da also mit viel ruckartigem Schwung die Knochen wieder eingerenkt, krass lautes Knacken! Hilft prima, ist aber nichts für schwache Nerven! Ist gar nicht so einfach zu entspannen, wenn sie Deinen Kopf in den Händen hält und Du weißt was gleich kommt.... Ich glaube auf lange Sicht bevorzuge ich Physiotherapie und Osteopathie :D Aber auf jeden Fall erst mal eine Besserung! :) Am nächsten Tag musste das Auto dann noch in eine andere Werkstatt und wir hatten noch Einkäufe zu erledigen, so hatten wir auf dem Rückweg das Auto voll mit Kälbchenfutter, Gartenschlauchteilen, Rasendünger und Pool-Chemie. Den Sack mit dem Rindenmulch haben wir auf´s Dach verbannt, den Geruch hält man im warmen Auto ja nicht aus! ;) Als wir wieder auf unserer Schotterpiste waren haben wir nicht schlecht geguckt, die vergangene Nacht muss es geregnet haben, denn es stand Wasser auf der Straße, welches in den harten Boden nicht gleich einsickern kann. Das mutet merkwürdig an, denn in dieser trockenen Gegend kann ich mir Regen so gar nicht vorstellen. Laut meiner Kollegin sollte es bis spätestens März hier allerdings noch so richtig regnen, so dass man nicht mehr die Farm verlassen kann, bin gespannt ob ich das erlebe ;)

zu Euren Fragen:

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mich beengt fühlen werde, ich bin ja schließlich ein Stadtmensch ;D aber ja die Weite ist hier definitiv anders. Leider war meine vorhergehende Aussage zu der Größe Lyndons falsch, mein Kollege hat mir da leider was falsches erzählt und ich auch noch was falsches geschrieben ;D also Lyndon ist 4500qkm groß. Hmm, nee den kalten Winter vermisse ich eigentlich nicht, vor allem nicht den Sonnenmangel, ich friere ja auch leicht. Ich hätte allerdings nichts gegen ein paar Grad kühler hier einzuwenden. Loulou bekommt auf dem Bild gerade die Rippenknochen der Kuh aus dem Kühlhaus. Die hat sie fein säuberlich abgenagt. Klar Dingos gibt es hier auch (hab leider noch keine gesehen), aber es gibt halt auch eingeführte Hunderassen. Dadurch kommt es auch zu Mischlingen und der reine "Ur-Dingo" wird rar. Auf den Wohnhausbild: ich wohne in dem rechten Haus im Zimmer ganz links, offene Tür. Verarbeitete Produkte werden nicht verkauft, die Würste haben wir eingefroren. Es werden nur die schlachtreifen Rinder verkauft. Auch Kraftstoffe kommen mit dem Liefer-LKW. Diesel hat er in einem großen Fass dabei und pumpt die bestellte Menge direkt in unser Dieselfass. Benzin und Kerosin kommen in Fässern (55Gallonen = ca. 210Liter) und wir haben "Handpumpen" um die Motorräder oder das Flugzeug zu betanken. Klar gibt es hier "Winter", nicht das wir wir Winter nennen, aber eben auch eine kalte Jahreszeit. In vielen Teilen Australiens ist es so warm, dass die Erntezeit zB auch verschoben ist, so wurde das Getreide nördlich von Perth Mitte November geerntet, was ja im Frühling ist. Hier genauso, es ist hier zu heiß. Der Gemüsegarten liegt jetzt im Sommer brach und wird erst im Herbst wieder bepflanzt. Die Blumen hier sind eher Palmen und andere eher tropische Bäume und Sträucher (einer heißt zB Broome-Poststellen-Baum, kA. warum) So was wie bei uns Geranien oder Stiefmütterchen gibt es hier nicht im Garten, ist sicher zu heiß. Im Winter wird es hier nachts bis zu 10-15°C kalt, selten auch mal "bloß" 6°C. Heizungen gibt es keine. Hier gibt es einen Kamin im Haus, die Personalräume bleiben kalt. Von meiner Bekannten die in Sydney wohnt weiß ich, dass wenn es kalt wird, stellt sie ihre Klimaanlage auf Wärmen um, was allerdings nicht vergleichbar ist mit einer deutschen Heizung. Äh ja, beim Froschkönig liegt das wahrscheinlich daran, dass sich keiner der ca 10 Könige zuständig fühlt die Kugeln mal zu polieren und das mineralienhaltige Wasser lässt alles schneller anlaufen und rosten. Als ich alleine im Busch war hatte ich Wasser dabei. Hier fährt niemand raus ohne mindestens 5 Liter Wasser a Nase, meine Kollegin Tina nimmt glaube ich 7,5Liter pro Tag für sich und den Hund mit, eben zur Sicherheit und sie ist kein großer Wassertrinker im Gegensatz zu mir. Hmm, ob ich auf den Videowürfel gewollt hätte?? Aber es freut mich, dass ihr an mich gedacht habt :)

Ich denke auch an Euch! Bis bald liebe Alle! Eure Chocolat :)

PS: Da das Bild vom Handy kommt und damit eine viel kleiner Dateigröße ist als Bilder von meiner Kamera konnte ich es "reinmogeln" ;D

Regenwasser auf der Schotterpiste

Chocolat allein im Outback

Freitag, 08.01.2016

Auch wenn es leider Pech für Loulou ist, aber nein sie darf nicht im Bett schlafen. Es würde auch nichts bringen wenn sie miauen würde ;D erstens ist sie viel zu groß und mein Bett recht klein und zweitens Hunde müffeln, im Gegensatz zu Katzen! Geht schon damit los, dass sie liebendgerne Kuhdung knabbert, bäh! Das haben meine Kater nicht gemacht! :D

Ja so in etwa wie auf Drogheda ist mein Leben jetzt wahrscheinlich auch. Soweit ich mich an die Filme erinnern kann, ist schon ein Weilchen her, dass ich sie gesehen habe. Das Haus sieht jedenfalls im Prinzip so aus, die Farm hier gibt es ja auch schon seit 1880!

Heute morgen ging es um 6h los mit meiner Kollegin Tina, die täglich die Windmühlen und Solarfelder checkt die die Wasserpumpen antreiben. Eine der Windmühlen war defekt und zum reparieren braucht man 2 Leute und so bin ich halt mitgefahren. Unterwegs haben wir erst diverse Wassertanks gecheckt ob sie noch gut gefüllt sind damit die Rinder genügend Wasser zum Trinken haben. Die Rinder hier in Lyndon sind auf verschiedene Gebiete aufgeteilt die jeweils mit Zäunen abgetrennt sind. Damit kann man die Gruppen besser kontrollieren. Eine Gruppe ist eine "Familiengruppe", also Rinder die noch Junge bekommen und aufziehen. Eine andere Gruppe sind die Tiere die in der nächsten Saison zusammengetrieben werden und verkauft werden. Dazwischen gibt es auch immer mal wieder Weideflächen die "unbewohnt" sind, damit dort das trockene Gras etwas wachsen kann, denn es gibt auch immer mal wieder Jahre in denen es nicht regnet und dann würden die Tiere verhungern, wenn es keine Reservefläche gäbe. Anhand ihrer Ohrenmarkierungen können Sean und Tina die Tiere schon von weiten auseinanderhalten. Statt die Tiere zu brandmarken werden hier kleine Löcher in die Ohren geschnitten, weil es wohl weniger schmerzhaft ist. Sollten sie also ihre Plastik-Ohrklipse verlieren, weiß Sean immer noch welches sein Tier ist, falls mal ein Nachbarbulle über den Zaun springt :D So gibt es in den Familiengruppen zB auch Omas für das Sozialgefüge, diese Tiere sind dann oft kastriert/sterilisiert und haben dann auch eine andere Ohrenmarkierung. Die "Straßen" hier im Busch - ich würde es noch nicht mal als "Fahrspuren" bezeichnen - sind teilweise in einem relativ schlechten Zustand, so dass ich trotz Gurt im Auto ganz schön durchgeschüttelt wurde. Ich bin hier übrigens die einzige die einen Gurt anlegt, jeder fährt hier ohne... Gut, dass diese Autos mit ihrer großen Bodenfreiheit und ihrem Allradantrieb für diese "Straßen" gemacht sind. Mit einem Mal sagt Tina, hmm, irgendwas stimmt nicht, ich halt mal eben an und guck unters Auto... und dann kam nur noch ein "oh oh". Das Metallteil welches die Kraft vom Motor auf die Hinterachsen überträgt (Getriebestange?) war abgebrochen... Mitten im Busch, fast 20km entfernt vom Haus. Zum Glück hat Tina wenn sie in den Busch fährt ein Motorrad auf der Laderampe. Da würden zwar zwei Leute draufpassen, aber da sie alleine schneller ist und sie ja eh zurückkommen muss um die Windmühle zu reparieren, hat sie mich also allein im Busch gelassen... das ist schon ein komisches Gefühl :D Es ist zwar nicht sehr wahrscheinlich, aber was hätte ich denn gemacht, wenn das Motorrad auch noch kaputt gegangen wäre? Die Familie kommt ja erst morgen aus dem Urlaub zurück.... also hab ich da im Busch alleine gesessen :D Natürlich kam sie aber wieder mit Sean seinem Arbeitsauto und wir sind zur defekten Windmühle gefahren. Dort haben wir das Ding auseinandergebaut, wobei es zum Glück keine so tiefe Bohrung ist, so dass wir nur ca 8Meter Schlauch aus dem Loch ziehen mussten. Mit viel Muskelkraft konnten wir die Metallteile auseinanderschrauben um einen neuen "Dichtungsring" einzusetzen. Anhand der Geräusche und der Art wie und ob eine Windmühle pumpt weiß Tina nämlich was kaputt ist, faszinierend! Sie sagt jahrelange Erfahrung :D der Dichtungsring ist zu meiner Überraschung aus Leder. Viele der Dichtungsringe sind aus Plastik, aber dieses spezielle Teil ist aus Leder, weil es sich auch ein bisschen ausdehnt wenn es nass ist und dann besser funktioniert als nur Plastik. Nachdem wir alles wieder zusammengesetzt hatten und wieder hinabgelassen haben ist uns aufgefallen, dass wir ein Teil nicht eingebaut haben... ;D also wieder alles raufholen und anschrauben. Aber irgendwann war es dann geschafft und sollte wieder funktionieren. Zum Testen braucht es allerdings Wind.... und natürlich wehte ausgerechnet dann kein Wind. Bevor wir allerdings hochklettern mussten und per Hand antreiben sind wir erst noch mal zum kaputten Auto gefahren um zu schauen ob wir was machen können. Da Tina ihr Arbeitsauto nicht im Busch zurücklassen wollte, entschied sie sich für Abschleppen. Da sie nicht wusste, ob das so gut ist, wenn die Stange unten halb runterhängt hieß es also abschrauben. Also lagen wir zu zweit unter dem Auto und haben das Ding abmontiert. Wieder mal gut, dass die Autos so hoch gebaut sind, so dass man relativ "bequem" drunter liegen kann. Gut, dass die Leute hier immer einen riesen Werkzeugkoffer bei haben... Als wir das Teil endlich abhatten haben wir die Autos zusammengebunden mit einer riesen Stahlkette und los gings. Tina fuhr vorne weg und ich saß im kaputten Auto und habe um die Kurven gesteuert und gebremst wenn nötig. Wir passierten auch die frisch reparierte Windmühle, die zum Glück ihren Dienst wieder einwandfrei tat und konnten endlich Heim fahren. Erstaunlich, dass Sean sein Auto so kräftig ist nicht nur Tina´s Auto abzuschleppen, sondern das auch noch durch dieses unwegsame Gelände. Eine Weile ging es also durch den Busch bis wir eine der Straßen erreichten, eine der Schotterpisten, die "Autobahnen" hier im Busch. Tina meinte zu mir, dass wenn irgendwas ist soll ich hupen, dann hält sie an. Leider konnte sie mein Hupen nicht hören, so dass sie beim Fahren mit geschätzten 60km/h auf der Schotterpiste dem defekten Auto auch noch Steinschläge auf der Scheibe verpasst hat.... :D Fast 7Stunden nach unserem morgendlichen Aufbrechen sind wir dann wieder gesund am Farnhaus angekommen. Mal wieder eine interessante Erfahrung! :)

So, da morgen der monatliche Erneuerungstag des Internets ist, kann ich heute alles Datenvolumen aufbrauchen und Euch Bilder hochladen! :D die Echse ist eines der Viecher die hier ums Haus schleichen, im Prinzip nicht giftig, nur haben die soviele Bakterien im Maul, dass man an der Infektion sterben könnte und sie fressen unsere Hühner und deren Eier...

beste Grüße aus dem Outback! <3

Anfahrt nach Lyndon Lyndon Wohnhaus Suchbild: wo ist der Frosch? Windmühle 4 der Kinder und Lehrerin Patty beim Weihnachtssingen Lyndon von oben durch die Lüfte beim Wurstmachen nur die halbe Wurstmenge im Kühlhaus beim Reiten (ohne Steigbügel) :D Fang des Tages in der Mausefalle Sonneruntergang mit Gewitterwolke  Haushund Loulou andere Hausbewohner wilde Echse

 

Chocolat allein zuhaus

Dienstag, 05.01.2016

Gesundes neues Jahr Euch allen!

An Silvester haben wir nicht viel gemacht. Da die Tage hier auf der Farm zeitig los gehen, gehen wir abends auch zeitig schlafen. Aber wir haben das Silvesterfeuerwerk aus Sydney im Fernsehen geguckt :) Sydney liegt uns ja 3Stunden voraus und so haben wir uns zum um 21h zum Fernseher begeben. Da Australien jedoch 4 Zeitzonen hat und jeder Bundesstaat sein eigenens Programm welches zeitversetzt ausgestrahlt wird, lief im westaustralischen Fernsehen gerade das in Sydney um 21h stattfindende Kinderfeuerwerk, welches auch schon super toll ist. Da wir hier jedoch eine Satellitenschüssel haben konnten wir zum Fernsehn nach Südaustralien umschalten, welches nur 30Minuten nach Sydney-Zeit ausstrahlt. Und so konnten wir um 21:30h unserer Zeit das Mitternachtsfeuerwerk aus Sydney sehen :) der absolute Hammer, der ganze Hafen und die Innenstadt wird erhellt vom Feuerwerk! Man könnte echt denken die wollen ihre Hafenbrücke wegsprengen, so viele Raketen sind daran angebracht. Und es ist echt witzig die Menschen im Fernsehen in Sommerkleidern Silvester feiern zu sehen, statt wie bei uns im Wintermantel ;D ich hoffe, dass ich nächstes Jahr in Sydney sein kann zu Silvester!

Die Familie hier ist jetzt im Urlaub und ich passe auf Haus und Hund auf ;) meine Kollegin ist tagsüber im Busch unterwegs und kontrolliert die Windmühlen und Solarfelder, also bin ich hier "ganz" allein... allerdings habe ich eine Liste mit Aufgaben bekommen, wie Rasenmähen (so um die 3000qm), Unkrautzupfen und Laub zusammenfegen, neben meinen anderen Arbeiten versteht sich ;P Gestern habe ich zB. Feigen gepflückt. Wir haben hier 3 Bäume und nachdem ich eine Stunde durch die Äste geklettert bin habe ich 3,5Kilo Feigen geerntet. Lecker! :) Wenn ich irgendwann keine mehr essen kann, werde ich aus dem Rest Marmelade kochen, denn es hängen noch mindestens 2-3mal soviel Früchte im Baum die auch sicher bald reif werden :D Das Laub und die anderen Sachen die ich zusammenharke verbrenne ich in einem "Ofen", den würden wir auch benutzen, wenn wir heißes Duschwasser haben wollen und wieder einmal ist mir die Hartnäckigkeit der Viecher hier aufgefallen. Der Ofen ist schon so 20Minuten am brennen, kommt da ein Käfer rausgeklettert und läuft fröhlich weiter.... meine Kollegin Patty (die Lehrerin, die gerade im Urlaub ist) hat mir erzählt, dass sie mal Kakerlaken in der angeschalteten Mikrowelle hatte, die auch munter darin weiter spaziert sind... Der Hund vermisst seine Familie natürlich und hat sich gleich schon mal daran gewöhnt, dass ich sie (Loulou) füttere und folgt mir nun überall hin. Da ich nachts mit offener Zimmertür schlafe (ist einfach zu warm sonst) liegt sie nun also auf der Fußmatte vor meinem Bett. Ab und an guckt sie dann mal hoch ob ich noch da bin, wobei sie mich mit ihrer Schnauze anstupst (bähh!) und gelengentlich versucht sie sogar ins Bett zu klettern... so sehr ich Tiere mag, einen Hund muss ich echt nicht im Bett haben! :D und noch dazu so einen großen... wenn draußen etwas langläuft, eine Echse oder eine Schlange, weckt sie mich nun jedes Mal mit leisen gequietsche. Ehrlich gesagt wüsste ich lieber nicht jedes Mal wenn da eine Schlange langkommt... die meisten die wir hier haben sind ungefährlich, aber ich weiß auch, dass hier gifitge leben... Auf die Frage warum wir hier keine Schweine haben, hat mir Sean erzählt, dass es zu warm und zu trocken für Schweine ist und man sie extra füttern müsste, da sie mit dem trockenen Gras nicht ausreichen. Seine Eltern hatten hier früher Schweine und die mussten täglich mit einem Känguru gefüttert werden, welches sie wohl ziemlich agressiv zerlegten, so dass seine Mutter Angst hatte, dass die Schweine eines Tages mal die Kinder angreifen... früher gab es hier übrigens auch Schafe die der Wolle wegen gehalten wurden, fehlt nur noch das Zuckerrohr und ich bin im australischen Klischee gelandet :D von mir beim Reiten auf einem Pferd gibt es natürlich "Beweisfotos", na mal gucken vll bekommt ihr mal eines zu sehen ;P

Meine liebe und supertolle chilenische Kollegin Loly die ich im Roadhouse in Timber Creek getroffen habe, ist Zahnärztin und fliegt nächste Woche nach Kambodscha um dort bei einem Freiwilligenprojekt als Zahnärztin für Kinder zu arbeiten. Die Unterkunft und die Verpflegung kann sie aus ihren Ersparnissen hier aus Australien bezahlen, für ihre Arbeitsgeräte, die sie auch selbst zahlen muss, hat sie eine Spenden-Website. Für die unter Euch die des Englischen mächtig sind und die finanziellen Möglichkeiten haben: bitte spendet für Loly und ihr gutes und wichtiges Projekt! Danke Euch! https://www.volunteerforever.com/volunteer_profile/aurora-lagos

So, ich werde dann mal ein paar Feigen zum Frühstück essen und Unkraut zupfen gehen :D Liebe Grüße an Euch alle!