Berichte von 07/2015

australisches Essen?

Freitag, 31.07.2015

Also ich weiß ja, dass sich Australien für Euch am anderen Ende der Welt befindet, aber ich kann Dir sagen, lieber OnkelRZ, dass die Welt hier nicht auf dem Kopf steht, sondern nach wie vor die Schwerkraft wirkt und sich die Brücke nicht nach unten durchbiegt, sondern eher nach oben, denn sie besteht aus zwei Teilen, die während der Regenzeit zum Ufer hin hochgezogen werden, weil einfach zuviel Wasser im Creek fließt und die Brücke sonst mitreißen würde :D

und nein, das australische Essen ist alles andere als lecker....  ich sah schon immer so aus ;D

Nee im ernst, das australische Essen ist nicht so pralle. Das Obst und Gemüse hat kaum Eigengeschmack und verarbeitetes Essen wie zB Schinken ist wahnsinnig salzig. Nicht mal die Schokolade schmeckt hier gut. Und kann sich noch jemand daran erinnern, wie komisch H-Milch vor 10-15Jahren geschmeckt hat? So schmeckt sie hier heute noch. Ich vermisse meine bio vegane gesunde Gemüseküche von zuhause, vor allem meinen roh-veganen-Joghurt. Ich glaube die Australier haben nicht so recht eine eigene typische Küche, orientiert sich mehr an der typisch englischen, zB Bohnen in Tomatensauce auf Toast zum Frühstück. Im Roadhouse verkaufen wir vor allem Pies, also kleine Mürbeteigküchlein mit Fleisch- und Saucenfüllung und Saussage Roll, Hackfleisch-Rollen im Teigmantel. Die sind aber eher gewöhnungsbedüftig. Die die im Fine Food Store verkauft wurden, waren einfach nur ekelhaft. Die die ich hier im Roadhouse probiert habe waren essbar, aber nicht unbedingt lecker. Die Australier grillen alle sehr gern, das sieht man auch an den wahnsinnig großen Frischfleischauslagen im Supermarkt. Unser Koch im Roadhouse macht jeden Tag ein Gericht für die Abendkarte, also zB. einen Braten und dazu Kartoffelbrei und diverse Gemüse, wie zB gebackene Kürbisschnitze, das essen wir Angestellten dann auch. Ich esse meist überwiegend das Gemüse. Oder er kocht auch mal so eine Art Chinapfanne mit Reis und Gemüse. Er kann zum Glück ganz gut kochen und es ist genießbar, wenn auch grundsätzlich zuviel Pfeffer... ich mache mir oft einen Wrap mit viel Salat und Möhren und Paprikastücken drin, das ist wenigstens halbwegs wie frisches Gemüse knabbern :D

Freut mich, dass Euch die Bilder gefallen! :) Jeden Tag, wenn draußen ein Backpacker-Van tankt gucke ich ganz sehnsüchitg raus und würde auch am liebsten sofort weiterfahren und Australien erkunden. Und Euch noch mehr Bilder schicken. Aber erst mal muss ich wieder ein bissel arbeiten und Geld sparen :D

unser kleines Roadhouse Nr. 2

Donnerstag, 30.07.2015

Hallöle!

Hier geht die Zeit echt schnell, ich bin nun schon seit 2 Wochen hier weiterhin fleißig am ackern. Danke für die Glasreiniger-Tipps. Ich werde mal schauen was ich davon hier finden kann um damit sauber zu machen, wir haben ja nicht alles vorrätig ;D

Dafür ist mir heute aufgefallen, dass meine Arbeitsstätte ebenfalls im Lonely Planet Reiseführer erwähnt wird, wie auch schon der Fine Food Store in Darwin hat das Roadhouse einen kleinen Absatz :) in dem wird sogar erwähnt, dass wir um 17h unsere Krokodile füttern. Welches diese Woche meine Aufgabe ist! :D Dadurch, dass ich im Laden Frühschicht habe, werde ich nachmittags nicht unbedingt im Laden gerbaucht und kann zum kleinen Flüsschen gehen und die Haus-Krokos füttern. Sie werden mit den Resten vom Rindfleisch gefüttert, dass der Koch von den frischen Bratenstücken abschneiden muss, weil zu viel Sehne oder Fettrand. Es sind derzeit meist 2-3, es können allerdings wohl bis zu 8 sein. Allerdings sind sie derzeit total träge und recken sich nicht wirklich weit aus dem Wasser um nach den Stücken zu schnappen die an einem Haken nach unten gereicht werden. Darum setze ich sie jetzt auf Diät, es gibt nur noch maximal 2 Stücke Fleisch, damit sie vll mal wieder etwas mehr Elan für die Touris an den Tag legen ;D Nach den Krokos werden auch noch die Falken gefüttert. Und die wissen ganz genau was losgeht wenn ich auf der Fütterwiese angelangt bin. Solange ich noch bei den Krokos am Creek bin warten sie in den Bäumen, aber sobald ich losgehe fliegen sie los und kreisen über der Wiese um die beste Postion zu finden um die hochgeworfenen Stücke im Sturzflug zu fangen. Dabei stoßen sie so gut wie nie aneinander, selbst wenn gleichzeitig mehrere zum Fangen ansetzen. Das sieht schon toll aus. Und macht macht Spaß. Das ist mal eine willkommene Abwechslung zum Bedienalltag.

Ach ja so leer wie auf den Bildern sieht es sonst nicht im Laden und Pub aus. Die Bilder sind morgens um 7h gemacht worden, nachdem der Bauarbeiter-Frühstücks-Ansturm vorbei ist und noch keine Zeltplatzgäste da sind. Und der Pub darf ja erst um 10h öffnen. Die strengen Alkoholbestimmungen treffen übrigens nicht bei allen Touris auf Verständnis, musste mich auch schon anmeckern lassen und habe Aussagen wie "das ist ja Freiheitsberaubung" (von einem Deutschen) und "absoluter Unsinn, das gibt es nicht in Australien" (ein Städter aus Südaustralien) gehört. Ich finds gut muss ich sagen, es hilft zumindest ein bisschen den übermäßigen Konsum einzuschränken. Auch wenn einige trotzdem ab 10h im Pub hocken und ein Bier nach dem nächsten trinken. Pro Dose 330 ml ca 7$ (4,70€!). Und natürlich muss man aufpassen, die erzählem einem dann natürlich sie hätten schon für 3 Bier bezahlt, aber erst zwei bekommen und sowas. Naja. Aber sie wissen, dass sie sich halbwegs benehmen müssen, sonst bekommen sie Hausverbot. Blöd, wenn man nur einem Pub und Bottle-Shop im Umkreis von mehreren hundert Kilometern hat....

bis bald meine Lieben und sonnige Grüße in die Heimat!

Krokodile füttern Falken füttern Mondaufgang über dem Van Sonnenuntergang über dem Victoria River

Willkommen im Zombiedorf Nr. 2

Montag, 27.07.2015

In diesem Dorf geht wirklich einiges nicht mit rechten Dingen zu:

Im Laden gibt es ein paar Glasflächen, die Kühlschranktüren zB, jedesmal wenn man die putzt sind die danach dreckiger und schlieriger als zuvor, egal mit was man putzt, Spüli-Wasser, Glasreiniger, Superspray, Essigwasser, Lappen oder Küchenrolle, oder alles zusammen und in verschiedenen Kombinationen, nix hilft, sehr merkwürdig. Ideen?

Aber der Knaller sind hier ein paar Käfer. Wie Maikäfer (nicht Marienkäfer) sehen sie von Form und Größe etwa aus, nur ganz in schwarz. Von denen verirren sich jeden Tag 2-3 in den Laden. Wenn Du denen mit dem Besen oder der Kehrschaufel eines kräftig drauf gibst und denkst, ha, den haste... denkste. Nach so 30 Sekunden fängt der an nach einander die Beinchen wieder zu bewegen und bewegt sich bald darauf wieder normal. Wie Terminator der aus der Schrottpresse gekrabbelt kommt, krasses Viech ;D

unser kleines Roadhouse

Samstag, 25.07.2015

Die Fledermäuse hier sind schon groß, also so groß wie ein Zwegkanninchen vll, oder ein fettes Meerschwein, so groß wie die die man bei uns zuhause nur im Zoo sehen kann. Ich höre in meinem Zimmer das Gekreische von denen nicht. Und es ist ehrlichgesagt auch nicht sooo schlimm, das ist halt Natur. Kakadus und andere Vögel machen auch "Krach". Eher etwas mehr nervig ist, dass direkt vor meinem "Zimmer" die Waschmaschinen und die Putzutensilien für unsere Putzfee Nadia stehen und die Motoren der Lagerkühlschränke wahnsinnig laut sind. Und die älteren Männer hier im Roadhouse morgens um 6h erst mal den Fernsehr vor meiner Tür anmachen und laut Nachrichten und so gucken. Aber da ich ja zum Glück so ziemlich überall schlafen kann, zuhause habe ich ja auch immer in der S- und U-Bahn zur Arbeit geschlafen, wache ich meist nur kurz auf und schlafe dann weiter ;D

Krank werden ist hier so eine Sache... wir haben hier in Timber Creek in sofern Glück, dass wir eine kleine Krankenstation mit 2 Krankenschwestern haben die das nötigste an Medizin da haben. Ihre Päckchen kommen nämlich bei uns am Postschalter an, daher weiß ich das ;D aber für größere Erkrankungen... bis in die nächsten größeren Städte ist es ja jeweil ca 230 bzw 285 km weit. Australien hat aufgrund seiner weiten Entfernungen den "Royal Flying Doctor Service", das sind Ärtze die hier nicht mit dem Rettungswagen kommen sondern mit einem Hubschrauber oder einem kleinem Flugzeug. Wir haben hier ja auch einen Sandpistenflughafen. Andern Orts wird dann eben direkt auf dem Highway oder der Sandstraße gelandet. Flugzeuge haben in manchen Gegenden also tatsächlich "Vorfahrt". Sollte ich je so ein Schild auf der Straße finden mache ich ein Bild ;DIm Moment hab ich eine Erkältung... drinnen Klimaanlage und Ventilator, draußen schwitzt man wieder, nachts die letzten Nächte die ich im Van geschlafen habe arschkalt. Aber heute geht es schon wieder besser.

Das Krokodil frisst ein Stück Rindfleisch was mein Kollege von unserer kleinen Brücke an einem Haken nach unten reicht. Immer um 17h werden die Krokos und die Habichte gefüttert. Die Krokos sind derzeit etwas träge, aber die Habichte sind spannend, sie fangen das hochgeworfene Futter im Flug mit halsbrecherischen Flugmanövern.

Ach ja, gestern hat ein Australier zu mir gesagt, dass ich ganz schön schnell Englisch rede für einen Deutschen...  öhm... das ist dann wohl so wie zuhause ;D

Hier mal noch die Bilder vom Roadhouse.

Roadhouse Post&Benzin Pub

Willkommen im Zombiedorf

Donnerstag, 23.07.2015

Nachts erwachen sie... die Zombies von Timber Creek. In Scharen ziehen sie um die Bäume und machen kreischende Geräusche die jeden aus dem Schlaf reißen. Ihr Gestank ist selbst tagsüber vorhanden und man wartet darauf, dass es jederzeit Angriffe gibt. Aber noch viel schlimmer sind die Bodenzombies. Röchelnd, schaufend, jaulend, schlürfend, würgend ziehen sie um die Häuser und wehe dem der seine Tür nicht verschlossen hat...

Willkommen in Timber Creek!

Ich bin jetzt seit einer Woche hier und arbeite im Roadhouse, als Bedienung, Fräulein vom Amt, Fremdenführerin, Tresenhase und Putzfee. Was nach viel Arbeit klingt ist es auch ;D Morgens helfe ich von ca 7-10h die im Motel und auf dem Campingplatz übernachtenden Gäste mit Frühstück und Benzin zu versorgen und buche die Mittagsessen der Bauarbeiter die wir versorgen. Gestern habe ich unserer Putzfee Nadia geholfen die Zimmer sauber zu machen und die Bettwäsche und Handtücher zu waschen. Und um 14:30h geht dann meine eigentliche Schicht los als Bedienung und Kassiererin. Benzin, Snacks, Waren des täglichen Bedarfs kassieren und eintüten. Motel und Campingübernachtungen annehmen und die Zimmerschlüssel verteilen. Auf den Linienbus warten der je nach dem aus welcher Richtung er kommt die Post der Dorfbewohner und die Postkarten der Touris mitnimmt, oder die zahlreichen Paketlieferungen abgibt, die ich dann annehmen, einscannen, sortieren muss. Und natürlich aushändigen an die entsprechenden Nachbarn. Nebenbei den Touristen die "Attraktionen" der Gegend erklären und die zahlreichen Marines der benachbarten Base mit Energiedrinks und Zigaretten versorgen. Ach ja und in den Pub laufen um Bier oder Wein auszugeben und den Alkohol zum Mitnehmen ausgeben. Alkohol darf in Australien ja nur in speziellen Shops verkauft werden und bei allen Bierkartons (30er Dosenbier-Kartons meist), Wein und Schnapsflaschen was die Kunden mitnehmen, den Namen, den Wohnort und den Ort des Konsums aufschreiben. Ach ja und checken ob es schon 14h ist, denn vorher darf nichts zum Mitnehem verkauft werden und checken ob der Kunde nicht auf der schwarzen Liste steht und keinerlei Alkohol ausgeschenkt bekommen darf bzw kaufen. Timber Creek ist eine der Gemeinden mit den schärfsten Auflagen, am Mittwoch und am Donnerstag darf gar kein Wein und Schnaps zum Mitnehmen gekauft werden und Bier auch nur zwischen 14-19h.... Und nebenbei natürlich auch noch auffüllen und saubermachen und eigentlich auch im Restaurant bedienen, das macht aber meist meine Kollegin. Die Arbeit macht soweit Spaß. Es ist eigentlich immer was zu tun und dadurch bekomme ich viele Stunden zusammen die auch noch gut bezahlt werden. Klar, es ist anstrengend, weil ich noch nicht an die lange Arbeitszeit gewöhnt bin, aber die Chefin ist total entspannt und ist eigentlich fast nie im Laden und lässt uns machen. Sie weiß, dass wir Kollegen uns untereinander die Schichten teilen und aushelfen, wenn nötig und hat kein Problem damit, wenn wir dadurch einiges mehr als 40h/Woche arbeiten. Und mein Morgenkollege Helmut ist die Ruhe in Person, den habe selbst im größen Chaos, wenn die Copmuter zB für ne halbe Stunde oder Stunde mal komplett streiken und der Laden natürlich voll ist, noch nie in Hektik erlebt. Helmut ist Österreicher, aber schon seit 50Jahren hier, er versteht mich zwar, kann aber kein Deutsch mehr sprechen. Die Kollegen sind alle zusammen ganz cool und lustig, die meisten so in meinem Alter und auch Backpacker :)

Ich habe in der Zwischenzeit auch mein eigenes Zimmer bekommen, was wie alles hier etwas abgeranzt ist. Es hat aber eine Steckdose damit ich meine Sachen laden kann, was im Van ja nicht geht. Und ich habe richtig Glück, ich habe das Mädelszimmer 10Meter weg vom Arbeitseingang und direkt neben meiner eigenen Dusche bekommen ;D Im Van schlafen mag ich nach wie vor lieber, der ist ja schließlich >mein< , aber die letzten Nächte war es so ungewöhnlich kühl hier, wie überall in Australien, dass ich bei 10°C reichlich gefroren habe, auch mit 3 Decken und der Idee meiner Kollegin mir eine leere Weinflasche mit heißen Wasser gefüllt als Wärmflsche ins Bett zu packen ;D

Auch kann man mal ein Pläuschchen mit den Campern und Reisenden halten, speziell die deutschsprechenden und allgemein die europäischen freuen sich über einen Plausch in Deutsch oder zumindest in einem australienakzentfreien Englisch, dass sie trotz meines starken deutschen Akzentes besser verstehen ;D die Outback Australier sind echt hart zu verstehen, sind aber überwiegend freundlich und geduldig und wiederholen auch gesagtes :)

Leider musste ich auch schon zwei französische Backpacker schwer enttäuschen. Der 30er Karton Bierdosen kostet bei uns 93$ (63€) und damit wohl ca doppelt so viel wie in der Stadt. (Keine Ahnung trinke ja kein Alkohol) Die beiden waren verständlicherweise total geschockt (im Gegensatz zu den Australiern) und haben gefragt wo sie günstiges Bier in der Nähe kaufen können. Tja leider ist das in beide Richtungen ca 250km weit... denn das Rasthaus in 90km Enfernung ist auch nicht günstiger.

Heute habe ich zwischen meinen Schichten mal einen kleinen Ausflug zu unseren örtlichen Attraktionen gemacht, damit ich auch weiß was ich den Gästen da empfehle. Auf die nahegelegenen Bergen (Hügel) kann man rauffahren und hat einen tollen Ausblick über das Tal und die Umgebung und am Zusammenfluss des Viktoria-Rivers und unseres Timber Creeks hat man einen schönen Blick über den Fluss und manchmal kann man dort sogar die bis ins Landesinnere vordringenden größeren und gefährlicheren Salzwasserkrokodile auf den Sandbänken liegen sehen. Die werden so groß, dass sie auch eine ausgewachsende Kuh reißen können. Allgemein haben wir aber überwiegend die kleineren und weniger agressiven Süßwasserkrokodile.

In der Zwischenzeit habe ich mir auch ein funktionierendes Handy im Laden gekauft, mein europäisches ist einfach nicht stark genug für das eintreffende Signal. So weit im Outback und so klein wie wir sind, werden wir auch nicht ans Kabelnetz angeschlossen.

So nun zu meinen Zombies... der aufmerksame Leser hat wahrscheinlich mitbekommen, dass es hier unglaublich viele Fledermäuse gibt, die kreischen und stinken und wenn sie Dir aufs Autodach schei... ist das wie Säure für den Lack. Die Bodenzombies sind unsere Haus und Hofhunde, vor allem "Smokey". Sie ist sehr alt, kann kaum kaufen, weil sie so dick ist, müffelt, kann sich nicht mehr selbst kratzen, die kommt einfacht nicht ran. Was witzig aussieht, wenn sie das Hinterpfötchen in Kratzbewegungen durch die Luft wedelt. Leider röchelt, stöhnt und seufzt und würgt/hustet sie ziemlich viel, so dass sich das wirklich wie Zombies anhört, vor allen nachts. Und sie ist inkontinent und hat es auf die Räume und Quartiere des Personals abgesehen, da liegt sie gerne drinnen, wenn wir nicht die Tür schließen...

bis bald liebe Alle <3

am Victoria River Blick übers Tal auf den Fluss Fledermäuse in den Bäumen Krokodilfütterung

Timber Creek Nr. 3

Donnerstag, 16.07.2015

Klar kannst Du hier mit Deinem Jumbo landen, wenn der Allradantrieb hat und sandpistentauglich ist ;D Der große Fluss ist der Victoria River an dem ich vor ein paar Tagen auf einem Zeltplatz hier in der Nähe geschlafen habe. Aber viel interessanter ist die Bradshaw Brücke gleich hinter unserem Ortsausgang in Richtung Nord West: auf die Brücke darf man nicht fahren, nur davor parken und drüber laufen. Am anderen Ende ist ein großer Zaun, der zu einer ehemaligen Farm gehört, einer der größten in ganz Australien. Heute ist dort ein Armeestützpunkt, der auch von anderen Nationen zu Trainingszwecken genutzt wird und zeitweise bis zu 28.000Soldaten stationiert. Derzeit sind etwa 6.000 Soldaten dort, überwiegend Amis und die kommen Busladungsweise bei uns einkaufen... ;D

Der Verdienst liegt bei so ca 22-29$ pro Stunde brutto, je nachdem ob Wochentag oder Wochenende. Dadurch, dass hier NICHTS in der Nähe ist, kann man das Geld auch nicht wieder ausgeben. Der optimale Ort um Geld zu sparen. Landschaftlich ist es hier ganz schön, ein paar nette Berge ringsherum. Abends füttert ein Kollege an unseren kleinen Brücke über den Timber Creek die Süßwasserkrokodile und die Falken um den Gästen den Caravan-Parks/Motels eine kleine Abwechslung zu bieten. Dadurch, dass ich ein Auto habe, komme ich hier jederzeit wieder weg, ja. Allerdings habe ich den Job durch eine kleine Agentur vermittelt bekommen und wenn ich meine Arbeit gut mache, wird das in der Akte gut hinterlegt, was mir dann hilft wieder mit der Agentur Arbeit zu finden. Die vermitteln auch diverse Erntejobs und anderes (je nach Verfügbarkeit) was man arbeiten muss um an das zweite Jahr Working Holiday zu kommen. Ich bin derzeit für ca 40-45h die Woche eingestellt und je nach dem was so ansteht, kann es auch mal sein, dass man Doppelschichten macht. Heute habe ich 8h gearbeitet und fand es gar nicht weiter schlimm, trotz dessen, dass ja alles mehr oder weniger neu ist. Zuerst werde ich in der Tanke eingearbeitet, also Benzin, Snacks und einige Supermarktartikel verkaufen, aber auch die Buchungen für den Caravanpark und das Motel bearbeiten. Später werde ich dann wohl auch an der Bar aushelfen, den Koch unterstützen, etwas kellnern und ggf. auch putzen. Ein Roadhouseallrounder also :D

Hier mal noch das Bild eines Ochsen den ich mitten auf dem Highway getroffen habe und das Schild eines Caravanparks in Kununurra zum Thema "speed limit", also Geschwindigekeitsbegrenzung, "deadly slow" heißt ganz langsam, "dead" heißt aber auch tot, "we like our guests alive" heißt: wir mögen unsere Geste lebend. Da sieht man wieder den Humor der Australier ;D

bitte keine Gäste töten eine Ochse auf der Straße

 

Timber Creek Nr. 2

Mittwoch, 15.07.2015

Ich bin gut wieder in Timber Creek angekommen. Da das schon wieder das Northern Territory ist, bin ich Eurer Zeit wieder 7,5h voraus. Ich habe tatsächlich kein Handysignal, aber Internet über meine Wlan-Box :) Morgen früh um 6:45h geht es schon los mit der Arbeit im Roadhouse, das eine Mischung aus Campingplatz, Tanke, Späti, Imbiss, Pub und Post ist...  heute Nacht schlafe ich noch im Van, ich soll aber wohl ein eigenes Zimmer bekommen. Und Essen gibt es auch. Bin gespannt wie es wird. Habe mich heute hier nur kurz umgeschaut bevor es dunkel geworden ist. Es gibt tatsächlich einen Creek, ein kleines Flüsschen und jede Menge Fledermäuse in den Bäumen, besser geeignet wäre wohl "Bat"s-Creek gewesen ;D Bis denne :)

Timber Creek

Mittwoch, 15.07.2015

Hallo liebe alle!

Ich fahre jetzt wieder nach Timber Creek, das liegt im Northern Territory. Da bin ich unterwegs schon mal durchgekommen. Ich habe dort Arbeit in einem Roadhouse bekommen. Wahrscheinlich habe ich allerdings schlecht Internet und keinen Handyempfang. Ich melde mich so bald wie möglich!

Ich denk an Euch :)

Warten am Nationalpark

Dienstag, 14.07.2015

Ich bin noch in Kununurra, WA. Ein nettes kleines Städtchen mit einem See und ein paar Einkaufsmöglichkeiten, eine Vorsorgungsstation für Ausflüge in die Kimberly-Region. Der Zeltplatz liegt direkt am Hidden Valley Nationalpark und ich habe einen tollen Blick auf die Felsen, die bei Sonnenuntergang ganz rotorange leuchten. Die Kängurus kommen jeden Abend nach Einbruch der Dunkelheit und fressen das Gras neben den Zelten und Campervans. Man hört dann bloß das Geräusch von Schritten (Hüpfern) und das Knabbergeräusch beim Fressen. Wenn man nicht weiß was es ist, hört sich das fast etwas gruselig an. Allerdings sind die alle scheu und kommen nicht weiter als 2 Meter ran. Der Zeltplatz ist bei Saisonarbeitern sehr beliebt, die auf der nahe gelegenen Sandelholz-Farm arbeiten. Allerdings sind die derzeitgen Jobchancen hier begrenzt, der örtliche Job-Shop (spezialisiert auf Backpacker) hat leider nichts im Angebot. Aber die vermitteln in ganz Westaustralien und so warte ich derzeit darauf, dass sich die Roadhouses melden an die die Bearbeiterin meinen Lebenslauf gemailt hat. Viel lieber wäre es mir ja, direkt jeweils dort hinzufahren und mich persönlich vorzustellen, allerdings liegen die alle gaaanz schön weit weg, mind 500km, da lohnt sich das hinfahren erst, wenn man den Job hat ;D Mich juckt es in den Fingern direkt weiter nach Westen zu fahren, aber da ich unterwegs keinen Empfang habe, weiß ich nicht, was ich verpasse an Anrufern. Wobei es witzig ist, jeder Australier erzählt Dir, dass er entlang des Highways oftmals Empfang hat und jeder Backpacker hat keinen Empfang.... merkwürdig. Man merkt deutlich, dass ich schon um einiges südlicher bin als noch in Darwin, es ist hier tagsüber bei weitem nicht so warm wie im Norden und es weh ein fast eisiger Wind. Gestern war ich noch in der "Zulassungsstelle" hier in Kununurra um die Ummeldung meines Autos abzuschließen. Mein Auto ist ja ein Westaustralier und eigentlich hätte ich für die Ummeldegebühr eine Email bekommen sollen, aber so ist gleich erledigt und das Auto ganz offiziell meines :)

Drückt mir mal die Daumen, dass sie arbeitstechnisch was tut :)

Blick auf die Felsen (vom Van aus) See in Kununurra

Kununurra

Sonntag, 12.07.2015

Hallo meine liebe Familie, Freunde, Interessierte :)

Nach zwei Tagen auf dem Savannah-Highway bin ich heute in Kununurra, West Australien angekommen. Da ich ja nur so um die 80km/h fahre, komme ich nicht weit am Tag und die Wärme macht das Autofahren nicht angenehmer. Bzw. ich bin es ja nicht gewöhnt weite Strecken zu fahren und langsam wünsche ich mir einen Stein den ich auf das Gaspedal klemmen kann, denn mein Fuß findet diese eintönige Haltung nicht so pralle. Da ich regelmäßig Pausen mache und dabei dann mindestens einmal um den Van hopse geht es ;D unterwegs gibt es alle paar Kilometer auch Rastplätze, auf denen ich auch schon im Schatten geparkt habe und für ein halbes Stündchen ein Nickerchen gemacht habe. Wie praktisch, wenn man das Bett immer dabei hat :) Gestern morgen bin ich noch in den Nitmiluk Nationalpark nahe Katherine gegangen um mir die Aussicht auf den Katherine River anzusehen. Und in der Stadt habe ich mir die "heißen Quellen" angesehn. Direkt in der Stadt gibt es tatsächlich eine Quelle die in kleine Badelöcher mündet, allerdings nicht "heiß", eher angenehm mittellau. Abends habe ich auf einem schönen Campingplatz am Victoria River halt gemacht, welcher zwischen den rot leuchtenden Felsen der umliegenden Berge liegt. Ich habe direkt am Rand des Zeltplatzes gestanden, nahe am Gebüsch und ich habe es immer wieder rascheln hören, es hat sich aber leider kein Tier aus dem Gebüsch getraut. Den Kötteln auf dem Boden zufolge müssen dort Tiere wohnen, Wallabies oder Kängurus vll. Kurz nach dem Campingplatz gibt es dann noch einen "Wanderweg" die Berge hinauf, wobei ich vll eher Kletterweg sagen sollte, aber die Aussicht macht die Anstrengung wett. Unterwegs hatte ich heute auf dem Highway Bauarbeiten und da steht dann mitten im Nichts, bei kaum Verkehr eine Verkehrsampel die den Verkehr wechselseitig lenkt. Die fleißigen Australier arbeiten nämlich auch sonntags im Straßenbau, mal eine Idee für deutsche Autobahnen... An der Grenze zu West Australien gibt es eine Quarantänestation in der man sein Obst, Gemüse und Honig abgeben muss. Da ich das zum Glück wusste, hatte ich soviel wie möglich aufgegessen und musste nur ein paar Möhren und eine Zwiebel abgeben. Hier in West Australien war für mich wieder Zeitumstellung, ich bin Euch jetzt nur noch 6Stunden voraus und um 18h ist es schon stockduster.

Hier bei den Bildern ist dann endlich mal eines zu sehen, bei denen auf der einen Seite des Highway ein Buschfeuer gewütet hat und auf der anderen Seite alles normal ist.

Wie ich hier grad so gemütlich am Tippen bin, höre ich neben mir ein komisches Geräusch und denke erst es ist einer der anderen Camper.... sitzt neben mir, keine zwei Meter weg ein Känguru und futtert sein Abendbrot :D

im Nitmiluk Nationalpark Katherine George Nitmiluk   heiße Quelle in Katherine endlose Weiten links Savanne, rechts verbrannt verbrannte Buschlandschaft Victoria River Victoria River (Judbarra Nationalpark) Bauarbeiten im OutbackKänguru beim Abendbrot

 

Katherine

Freitag, 10.07.2015

Entgegen meinen Erwartungen ist Katherine ein kleines bisschen größer als ein "Nest", wenn auch nicht viel. Eine Hauptverkehrsstraße mit einer Einkaufspassage und das wars auch schon. Der örtliche (große) Supermarkt ist knackevoll, naja ist ja auch der einzige im Umkreis von ein paar hundert Kilometern... in den Nestern am Stuart Highway gibt es maximal Lebensmittelladen-Post-Tankstelle-Touristeninfo-Mischläden in denen man das nötigste kaufen kann, allerdings alles etwas teurer.

Ich muss sagen, dass mir schlafen auf Campingplätzen echt Spaß macht. Ich such mir einen schönes Plätzchen für meinen Van, stell meinen Tisch, meinen Stuhl und meinen Campingkocher davor und genieße mein Abendessen bei Sonnenuntergang. Sobald es dunkel ist sieht man die Sterne. Millionen Sterne. Einfach nur schön. Morgens wird man dann Natur, Sonnenschein und Vogelgekreische (nicht Gezwitscher) geweckt ;D

Um genau zu sein fahre ich in der Wüste, im Outback. Ich würde es eher als Savanne bezeichnen, aber außer viel Sand und Bäume gibt es dort nicht viel. Da der Highway überwiegend einspurig ist und nur alle 20km eine extra Überholspur hat, kann ich leider nicht wirklich anhalten um zu fotografieren. Besonders genau dann nicht, wenn ein Buschfeuer die Vegetation auf der einen Seite des Highways niedergebrannt hat und auf der anderen Seite alles noch bewachsen ist, weil die Straße eine Barriere bildet. Die Buschfeuer brennen nicht alles nieder. Das etwa knie- bis hüfthohe Gras und kleinere Sträucher brennen nieder, alle größeren Bäume werden "nur" angekokelt und wachsen oben normal weiter, ein surrealer Anblick. Noch weiter in die Wüste wage ich mich nicht. Jedenfalls nicht abseits der Hauptverkehrsstraßen, das macht mein Van nicht mit. Das ist ja leider kein Geländewagen.

Die Roadtrains habe ich in Sydney und Darwin nicht in den Städten gesehen, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die um die Ecken kommen. Auf dem Highway gibt es ja normal keine Abfahrten wie auf unseren Autobahnen, sondern eher Kreuzungen. Dort wo eine Straße auf den Highway trifft, die zu einem Industriegebiet führt, sind die Kreuzungen extra groß, damit die Roadtrains um die Kurven kommen. Interessant ist allerdings, dass die kleinen Siedlungen die ich bis jetzt durchfahren habe direkt am Highway liegen. Die Hauptverkehrsstraße des Ortes ist sozusagen auch der Highway. Das sieht hier in Katerine besonders spannend aus, da der Ort ja eine ganz normale Hauptstraße mit Geschäften, Fußgängerüberwegen und Ampeln hat. Man kommt also vom Highway und dem nichts angebraust und die gleiche Straße ist plötzlich eine Stadt. In sofern fahren die Roadtrains auch in der Stadt, wenn auch nur durch...  das Bild vom letzten Blogeintrag ist ja auch in einer (Kleinst-)Stadt entstanden, in Adelaide River, da gab es parallel zum Highway eine kleine Dorfstraße, auf der ich Pause gemacht habe.

Ach ja, heute habe ich durch Zufall den Tankklappenhebel im Auto gefunden...  endlich muss ich mir nicht mehr die Finger brechen ;D

Von den Einheimischen ist mir berichtet worden, dass die Farmarbeit vor Ort in frühestens 6-8Wochen losgeht, also habe ich beschlossen doch noch weiter zu fahren bis nach Kununurra direkt an der Grenze schon in Western Australia und unterwegs weiter nach Arbeit zu suchen.

Ich melde mich so bald wie möglich wieder :)

Frühstück vorm Van Aussicht beim Frühstück on the road

Litchfield Nationalpark

Donnerstag, 09.07.2015

Endlich habe ich Internet gefunden... und kann Euch schreiben ;) hier im Outback habe ich nur ganz schlecht, bis eigentlich eher gar nicht Internet. Handy funktioniert seit gestern überhaupt nicht. Interessanterweise meine Wlan-Box schon :) Also nicht wundern, wenn ich ab und zu nicht zu erreichen bin.... ich melde mich jeweils so bald wie möglich! :)

Gestern mittag ging es dann endlich los aus Darwin. Vormittags habe ich noch meine letzten Sachen ins Auto gepackt, welches zumindest unter dem Bett jetzt aussieht wie ein Umzugstransporter, bis oben hin voll ;D dann bin ich noch mal in einen Autoteilehandel um mir sicherheitshalber noch einen zweiten Benzinkanister zu kaufen und eine "Känguru-Pfeife". Das ist eine kleine Plastikpfeife die man sich vorne ans Auto klebt und die ab ca 50km/h einen Ultraschallton macht den die Kängurus hören können und dadurch hoffentlich nicht in Richtung Straße hüpfen. Leider haben die Hüpfer die Angewohnheit genau dann auf die Straße zu hüpfen, wenn Autos kommen und ich möchte keines überfahren. Und natürlich bin ich noch tanken gefahren. Aber was ist das? Die Tankdeckelklappe geht nicht auf?! Ohje. Noch nicht mal losgefahren und schon Probleme ;D Auch ein hilfsbereiter Herr an der Tankstelle konnte mir nicht helfen. Also bin ich wieder zu meiner Gastfamilie gefahren. Die haben mich ganz erstaunt angesehen, dass ich schon wieder da bin.... zum Glück hat Papa Ardar goldene Hände was Autos angeht und konnte mir die Klappe mit Trick 17 aufmachen. Danke Dir Ardar :) Allerdings konnte auch er nicht den Mechanismus im Auto finden, mit dem das eigentlich zu öffnen ist. Nun muss ich jedes Mal mit leichten Finderverrenkungen die Klappe öffnen. Na jedenfalls besser als gar nicht ;D Dann ging es aber endlich los. Direkt in Darwin beginnt der Highway Number 1 (Autobahn), besser bekannt als der Stuart Highway, der sich von Nord nach Süd durch ganz Australien zieht. Bereits ca. 30 Minuten nach Darwin hat man schon keinen Radioempfang mehr und mein Handy mit seiner mp3-Musik muss herhalten um ein wenig "Unterhaltung" zu haben. Allerdings ist die Landschaft atemberaubend schön und es gibt eigentlich immer was zu sehen. Ca 50 Kilometer hinter Darwin wird die Straße dann schon einspurig und mit unseren Autobahnen kann man sie nicht direkt vergleichen. Eher mit unseren Landstraßen. Maximalgeschwindigkeit im Northern Territory ist 130, wo ausgewiesen, oft auch nur 80 oder 100. Das reicht mir allerdings absolut aus. Denn ich bin ja autotechnisch an Smarts gewöhnt, da ist so ein Van schon eine andere Hausnummer ;D Am interessantesten sind die Abzweigungen, die gleichen eher Straßenkreuzungen als uns bekannten Ausfahrten. Allerdings ist hier ja auch weniger Verkehr als zuhause. Unterwegs trifft man dann auf die Versorgungs-LKWs dieses Landes: Roadtrains. Und wahrlich das sind Züge auf Straßen (Train=Zug) Die haben nicht nur einen oder zwei Anhänger, die haben meist drei oder sogar vier! Wahrlich beeindruckend. Parallel zur Straße verläuft auch die Bahnlinie des "Ghan", des Nord-Süd Zuges Australiens. Aber auch Güterzüge nutzen die Strecke. Die sind dann nicht länger als bei uns, dafür haben sie teilweise zwei riesengroße Container übereinander gestapelt.

Meine erste Station war gestern der Litchfield Nationalpark. Der Park ist eine Art Tafelberglandschaft mit Regenwald im Inneren und Savanne außen. Er ist aber auch bekannt für seine Wasserfälle mit Badeteichen und Termitenhügel, die je nach Art der Termiten entweder unglaublich hoch werden (Kathedralen-Termiten) oder genau in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet sind (Kompassnadel-Termiten). Die in Nord-Süd-Richtung angeordneten fangen das Morgenlicht besonders gut ein, bieten am Mittag der Sonne allerdings wenig Fläche und sind damit angenehmer für die Bewohner. Clevere kleine Tierchen. Die Nacht habe ich auf dem Campingplatz an den Florance Falls verbracht. Einen Wasserfall der in ein kleines Becken mündet in dem man Krokodilfrei schwimmen kann. Herrlich angenehm und frisch das Wasser. Und dadurch, dass ich ja in unmittelbarer Nähe geschlafen habe, konnte ich gleich morgens reingehen, bevor die Besuchermassen das Becken füllen ;D Die erste Nacht in meinem Van habe ich gut geschlafen. Es wird kühler als man denkt, aber ich habe ja mehrere Decken dabei. Absolut der Hammer ist der Sternenhimmel. Als Stadtkind kennt man ja nur wenige Sterne, weil die Stadt einfach zu hell ist. Im Nationalpark, bei absoluter Dunkelheit, sieht man so viele mehr :) nach meinem Morgenbad im Natur-Pool bin ich dann noch den Regenwald-Savannen-Weg um die Florence Falls abgelaufen und habe mir auch noch die Wangi Falls angesehen. Ebenfalls ein Wasserfall mit Badeloch und Spazierweg ringsherum. Da ich dort gegen Mittag angekommen bin, war es entsprechend voll und ich habe mir lieber nur den Rundweg vorgenommen. Ganz schön steil, so dass ich selbst mit meinen Trekkingschuhen ganz schön zu tun hatte. Verrückt, dass viele Touris den gleich in ihren Badeklamotten samt Flip Flops ablaufen. Die Aussicht von oben über die Weiten des Nationalparks machen die Mühen allerdings absolut wett :) An der Straße durch den Nationalpark liegt auch noch der Tolmer Falls, von dessen Zugangsweg aus habe ich in der Ferne Buschfeuer gesehn. Nachmittags bin ich dann so weit gefahren wie ich konnte bis es Zeit wurde zum Anhalten, um noch das letzte Licht zum Essen machen zu nutzen und habe nun an einem Campingplatz in Straßennähe halt gemacht. Auch hier gibt es Duschen und Waschbecken. Als ich im letzten Abendlicht ein wenig rumgelaufen bin, habe ich meine ersten wilden Kängurus getroffen, die natürich schon auf 30 Meter Entfernung scheu weghüfpen ;) Morgen fahre ich dann weiter in die Ortschaft Katherine, die in diesem Teil der Welt als "groß" gilt, ich vermute aber, dass es eher ein Nest sein wird ;D

Ich sende Euch ganz ganz liebe Grüße nach Hause. Macht Euch keine Sorgen um mich, ich melde mich so oft wie möglich <3

PS: Während ich das hier schreibe ist es gerade echt kühl draußen, habe dicke Socken und einen Pulli an ;D

Kathedralen-Termiten Florence Falls Badestelle des Florence Falls Wasserlauf im Nationalpark Regenbogen am Tolmer FallsBuschfeuer in der Ferne Blick über den Litchfield Nationalpark nur 3 Hänger

 

Darwin good bye

Dienstag, 07.07.2015

Da ist er nun mein letzter Tag in Darwin....  mein Auto ist gepackt und die Futterkiste ist bis oben gefüllt. Da ich ja noch keine Vorstellung davon habe was man so braucht, habe ich überwiegend "Dosenfutter" und Nudeln eingekauft. Morgen vormittag bevor ich losfahre kaufe ich noch Eiswürfel für die Kühlbox und ein paar frische Lebensmittel. Um den Fliegen und Mücken vorzubeugen habe ich mir noch ein Fliegennetz übers Bett gebastelt. Und um meinen Weg zu finden habe ich mir einen Campingführer für Australien gekauft der alle möglichen Camping und Rastplätze auflistet. Mein nächstes Ziel wird der Litchfield Nationalpark sein. Eventuell auch noch der Kakadu Nationalpark. Und dann folge ich der Straße Richtung Westen (go West....da da dada dada daa) und schaue was sich unterwegs an Arbeit finden lässt. Eine Farm oder ein Roadhouse, schaun mer mal ;)

Meine "Gastfamilie" werde ich besonders vermissen, sie sind mir doch ziemlich ans Herz gewachsen.

Ich kann noch nicht sagen, wie, wann und wo ich Internet haben werde. Also nicht wundern, wenn ich mal nicht gleich zu erreichen bin. Ich melde mich so bald wie möglich wieder :)

Seid ganz lieb gegrüßt!

Eure Chocolat

Van - Feuerwerk - Gastfamilie

Samstag, 04.07.2015

So nun wird es aber mal Zeit, dass ich mal wieder schreibe. Ich bin einfach nicht dazu gekommen ;D Meinen letzten Tage in meiner Arbeit habe ich gut rumbekommen, mit MHD-Kontrolle und Inventur, welches beides im Prinzip genauso funktioniert wie zuhause auch ;D Das australische Wirtschaftsjahr geht von Juli bis Juni, so dass das hier halt jetzt gemacht wird.

Da ich ja bald weiterziehen möchte und mir gerne auch Arbeit außerhalb von Städten suchen würde, habe ich beschlossen mir einen fahrbaren Untersatz zu besorgen. Und da die Strecken in Australien weit sind, wollte ich gerne einen Van (Kleintransporter) in dem ich Schlafen und "wohnen" kann (Küchenutensilien, Tisch, Stuhl usw.). Ich hatte die Angebote der Backpacker-Autos ja schon ein paar Tage im Auge und so wusste ich am letzten WE eigentlich ganz gut welche Anbieter ich kontaktieren möchte. Australische Autos halten durchschnittlich viiiel länger als deutsche, so dass man sich über die Angabe der Kilometer besser nicht wundert. Ein Auto mit 150.000km kann schon fast als junger Gebrauchter durchgehen, erst ab 350.000km wird hier ein Auto alt. Durch die gleichmäßigeren Außentemperaturen und die motorschonenden längeren Strecken verschleißen Autos hier nicht so schnell wie in D. Auch, dass hier durchaus Autos aus den 80ern angeboten werden oder frühe 90er, ist völlig normal. Erstaunlicherweise scheint ein Van an Wert noch zu gewinnen je älter er wird.... ich habe einen Van gesehn von 1983 mit über 400.000km um einiges teurer als manch anderer Van. Oder auch ein SUV mit 900.000km war dabei. Unglaublich das die überhaupt noch fahren. Nun hat der Durchschnitts-Backpacker-Van Australien mehr als einmal umrundet und entsprechend "abgelebt" sieht das Innenleben und die Mechanik aus. Allerdings hatte ich relativ viel Glück. Zwei deutsche Jungs hatten vor erst 6 Monaten ein Lieferauto erstanden und "neu eingerichtet". Und da die beiden nach Asien weiter fleigen wollten, konnte ich ihren Van übernehmen. Ich bin nun glückliche Besitzerin eines Mitsubishi Express Van von 2004 :) Das tolle an dem ist, dass er im Gegensatz zu vielen anderen Vans Servolenkung hat und bei Weitem noch nicht so "abgelebt" ist wie manch anderer Van. Matratze, Kochgeschirr, Aufbewahrungsboxen, alles in einem tollem Zustand, so dass ich nix kaufen musste. Ok außer eine Pfanne. Bevor ihr fragt: zur Ausstattung gehört auch ein Campingkocher mit Gaskartuschen ;D Klar es ist kein Neuwagen und das eine oder andere muss in der Werkstadt mit der Zeit gemacht werden, aber im großen und ganzen ist der Van ganz gut im Schuss. Da wo bei einem Kleintransporter sonst die Ladefläche ist, habe ich ein Bett unter dem ich in großen Boxen alles verstauen kann was ich so brauche, oben wird geschlafen, auf einer Matratze die so lang und breit wie die Ladefläche ist, ca 140x190 :) Wenn ich jetzt irgendwo noch ein paar Kassetten auftreiben kann, kann ich auch Musik hören. Im Outback gibt es leider so gut wie keinen Radioempfang. Oder das Handy mit meiner mp3 Musik muss herhalten ;D Besonders gespannt bin auf ein Schmankerl was ich mir gegönnt habe: einen Stromkonverter der über den Zigarettenanzünder betrieben wird. Mit dem kann ich nicht nur Geräte über USB laden, sondern auch meinen Laptop :) Der Linksverkehr ist gar nicht so schlimm, zumal ich ja nun schon seit einiger Zeit zu Fuß unterwegs war kenne ich das ja quasi schon. Auch, dass im Auto Scheibenwischer und Blinker (für uns) seitenverkehrt am Lenkrad eingebaut sind, stört gar nicht so sehr. Eher kämpfe ich mit der Gangschaltung.... a) lange nicht Schaltwagen gefahren b) das Gefühl dafür muss man erst mal in der linken Hand entwickeln ;D Zum Glück sind wenigstens Kupplung, Gas und Bremse genauso wie in D angeordnet ;D Anfang/Mitte nächster Woche geht es dann bei mir weiter, planmäßig nach Westen. Sollte sich auf dem Weg dorthin arbeitstechnisch was ergeben, ein Roadhouse oder eine Farm, dann arbeite ich erst mal wieder. Das ist ja das schöne an einem Auto, ich hab die Freiheit über all hin zufahren wo ich möchte und wohnen kann auch darin :)

Am 01.07. ist hier Northern Territory Day, also sowas wie der Nationalfeiertag des Nord-Territoriums. NT (Kurzform) ist der einzige Bundesstaat in Australien in dem private Feuerwerke erlaubt sind und so haben schon Tage vorher die Geschäfte wie bei und zu Silvester mit Feuerwerksverkäufen geworben. Neben dem gab es dann auch noch eine große Party am Mindil-Beach mit Live-Konzert und Feuerwerk. Die "Abschussrampen" für das Feuerwerk waren im Wasser aufgestellt (Ebbe) und passend zu den verschieden Figuren gab es Musik, zB einen Lovesong zu Raketen die in Herzform explodiert sind. Riesengroß, quasi der gesamte Mindil Beach und dann war das Feuerwerk auch noch eine halbe Stunde lang zu bestaunen. Absolut genial, das beste Feuerwerk was ich je gesehn habe! Und ein ganz ganz toller Abschied aus Darwin :D

Da ich ja nun bald weiter fahre muss ich meine liebgewonnene "Gastfamilie" bei der ich hier wohne verlassen. Mama Swapna, Papa Ardar, Tochter Abiah und Baby Aiden sind mir richtig ans Herz gewachsen, unglaublich liebevolle und herzliche Menschen. Die Tochter ist 4Jahre alt und spricht bis heute nicht mit mir, sie ist unglaublich scheu gegenüber Erwachsenen ;D Der Kleine mit seinen 4 Moaten ist total süß. Mama Swapna hat mich aufgenommen wie ein Familienmitglied und Papa Ardar hat mir beim Autokauf tatkräftig zur Seite gestanden. Aber sie verstehen es natürlich, dass ich nicht die ganze Zeit in Darwin bleiben kann. Damit wir wenigstens einmal was zusammen unternommen haben sind wir gestern abend zu einem Spaziergang an der Darwin Waterfront (Hafenanlage) gefahren und morgen feiern wir zusammen Abiahs Geburtstag. 

Mein Van  Swapna, Abiah, Ardar und Aidan Feuerwerk in Darwin Feuerwerk