Koyasan II

Donnerstag, 27.04.2017

So da bin ich wieder. Jetzt wieder mit Internet. Und jetzt bereits aus Hakone vom Fuße des in Regenwolken gehüllten Fujis.

In Koyasan im Tempeldorf war es toll. Mal was ganz anderes. Das ganze Dorf ist voller Schreine und Tempel und Sitz eines Zweiges des Buddhismus´. Viele der Tempel bieten Übernachtungen an. In meinem Tempel waren das Zimmer in klassischen japanischen Stil, mit Bodenmatten, niedrigen Tischchen und Futon zum Schlafen. Dafür mit Blick auf den Teich im Innenhof. Duschen durfte man nur abends, da das Gemeinschaftsbad (Männlein und Weiblein getrennt) nur abends angewärmt wurde. Das meine ich tatsächlich so. Dort wo die Duschen waren, gab es auch eine große Wanne mit heißem Wasser. Traditionelles japanisches Baden. Erst mit Seife abduschen, dabei nicht ins Badewasser spritzen, dann abspülen und dann im Badebottich relaxen. Dann noch mal abduschen und fertig. Davon gibt es natürlich keine Bilder :P Um 17:30 gab es Abendessen auf der Bodenmatte. Viele kleine Schälchen mit verschiedenen vegetarischen Köstlichkeiten auf kleinen Tischchen lecker angerichtet. Sieht erst mal aus wie zum nicht Satt werden, wird man aber mehr als reichlich, ohne sich überfressen zu fühlen. Morgens um 6:15 ging es zur Morgenandacht, wo man hinter den Mönchen im Tempel, zum Glück auf Stühlen sitzend, zuschauen durfte. Bzw auch Mitmachen durfte und Räucherkügelchen in eine Schale werfen durfte und sich bei Buddha was wünschen bzw beten. Danach gab es Frühstück. Wieder diese kleinen Tischchen auf dem Boden, diesmal aber nur eine ganz kleine Mahlzeit. Naja war ja auch erst 7:15 morgens. Der Tag stand dann zur freien Verfügung. Was man in Koyasan mit Meditieren, Wandern, Tempelgucken und "bestaunen" des 1000 Jahre alten Friedhofes füllen kann. Dieser Friedhof ist einer der heiligsten Orte im Dorf, dort wurde der Gründer dieses Zweiges des Buddhismus´ beerdigt, und viele Anhänger wollen in seiner Nähe beerdigt werden. So stehen da über 200.000 Grabsteine, von kleinen Stehlen bis zu großen Grabanlagen, teilweise mit Moos und anderem bewachsen, dicht gedrängt bei einander. So unwirklich es scheint, es ist super schön. Und da Koyasan hoch in den Bergen liegt und es dort um einies kühler ist als in zB Osaka haben auch noch die Kirschbäume geblühlt. Koyasan ist eine merkwürdige Mischung aus Touristendorf und tradioneller Lebensweise der Mönche, denn die Angestellten des Klosters sind fast alles Mönche und sprechen fast alle auch kein Englisch. Klar, man sollte kein Sternehotel erwarten, dafür aber mal ein ganz besonderes Erlebnis.

Zimmer im Tempel kleine Schälchen zum Abendessen Kirschbaum vorm Tempel Eingang zu einem Tempel Friedhof Friedhof