Katherine

Freitag, 10.07.2015

Entgegen meinen Erwartungen ist Katherine ein kleines bisschen größer als ein "Nest", wenn auch nicht viel. Eine Hauptverkehrsstraße mit einer Einkaufspassage und das wars auch schon. Der örtliche (große) Supermarkt ist knackevoll, naja ist ja auch der einzige im Umkreis von ein paar hundert Kilometern... in den Nestern am Stuart Highway gibt es maximal Lebensmittelladen-Post-Tankstelle-Touristeninfo-Mischläden in denen man das nötigste kaufen kann, allerdings alles etwas teurer.

Ich muss sagen, dass mir schlafen auf Campingplätzen echt Spaß macht. Ich such mir einen schönes Plätzchen für meinen Van, stell meinen Tisch, meinen Stuhl und meinen Campingkocher davor und genieße mein Abendessen bei Sonnenuntergang. Sobald es dunkel ist sieht man die Sterne. Millionen Sterne. Einfach nur schön. Morgens wird man dann Natur, Sonnenschein und Vogelgekreische (nicht Gezwitscher) geweckt ;D

Um genau zu sein fahre ich in der Wüste, im Outback. Ich würde es eher als Savanne bezeichnen, aber außer viel Sand und Bäume gibt es dort nicht viel. Da der Highway überwiegend einspurig ist und nur alle 20km eine extra Überholspur hat, kann ich leider nicht wirklich anhalten um zu fotografieren. Besonders genau dann nicht, wenn ein Buschfeuer die Vegetation auf der einen Seite des Highways niedergebrannt hat und auf der anderen Seite alles noch bewachsen ist, weil die Straße eine Barriere bildet. Die Buschfeuer brennen nicht alles nieder. Das etwa knie- bis hüfthohe Gras und kleinere Sträucher brennen nieder, alle größeren Bäume werden "nur" angekokelt und wachsen oben normal weiter, ein surrealer Anblick. Noch weiter in die Wüste wage ich mich nicht. Jedenfalls nicht abseits der Hauptverkehrsstraßen, das macht mein Van nicht mit. Das ist ja leider kein Geländewagen.

Die Roadtrains habe ich in Sydney und Darwin nicht in den Städten gesehen, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die um die Ecken kommen. Auf dem Highway gibt es ja normal keine Abfahrten wie auf unseren Autobahnen, sondern eher Kreuzungen. Dort wo eine Straße auf den Highway trifft, die zu einem Industriegebiet führt, sind die Kreuzungen extra groß, damit die Roadtrains um die Kurven kommen. Interessant ist allerdings, dass die kleinen Siedlungen die ich bis jetzt durchfahren habe direkt am Highway liegen. Die Hauptverkehrsstraße des Ortes ist sozusagen auch der Highway. Das sieht hier in Katerine besonders spannend aus, da der Ort ja eine ganz normale Hauptstraße mit Geschäften, Fußgängerüberwegen und Ampeln hat. Man kommt also vom Highway und dem nichts angebraust und die gleiche Straße ist plötzlich eine Stadt. In sofern fahren die Roadtrains auch in der Stadt, wenn auch nur durch...  das Bild vom letzten Blogeintrag ist ja auch in einer (Kleinst-)Stadt entstanden, in Adelaide River, da gab es parallel zum Highway eine kleine Dorfstraße, auf der ich Pause gemacht habe.

Ach ja, heute habe ich durch Zufall den Tankklappenhebel im Auto gefunden...  endlich muss ich mir nicht mehr die Finger brechen ;D

Von den Einheimischen ist mir berichtet worden, dass die Farmarbeit vor Ort in frühestens 6-8Wochen losgeht, also habe ich beschlossen doch noch weiter zu fahren bis nach Kununurra direkt an der Grenze schon in Western Australia und unterwegs weiter nach Arbeit zu suchen.

Ich melde mich so bald wie möglich wieder :)

Frühstück vorm Van Aussicht beim Frühstück on the road