Kamakura und Endoshima

Donnerstag, 04.05.2017

Es ist Feiertagswoche in Japan und weil da mehrere Feiertage nacheinander liegen haben viele Japaner auch mal frei und unternehmen was. Wenn man davon ausgeht, dass von 127Mio Japanern auch nur die Hälfte frei hat (Ärtze, Schwestern, Bus-und Bahnfahrer, Servicekräfte u.a. arbeiten ja nach wie vor) sind das immer noch 63Mio Menschen die jetzt reisen.... au weia. Und das merkt man auch :D Alles ist extrem überlaufen. So war ich gestern in Nikko, was wohl eine sehr interessante Tempelanlage hat, aber ich bin nicht mal bis zum Tempel gekommen vor Menschenmassen :D Und ca eine Stunde anstellen um das was zu sehen was total überlaufen ist, weiß nicht recht.... Und heute? Heute bin ich nach Kamakura gefahren, was ebenfalls in Tagesausflugsreichweite von Tokio liegt. Die Bahn dort hin natürlich bereits gut voll. Zum Glück gibt es in Kamakura mehr als ein Heiligtum zu besichtigen, so dass sich die Menschen hoffentlich verteilen.... ich habe für mich persönlich festgestellt, dass ich genügend der großen Tempelanlagen gesehen habe, zumal viele diesen etwas schweren massiven chinesischen Stil haben, den ich nicht sooo super schön finde. Zumal man im Internet heutzutage ja vorher gucken kann ;) Dann lieber etwas weiter laufen zu dem entfernteren großen Bronze Buddha und dem Hase-Dera Tempel. Und meine Entscheidung habe ich nicht bereut. Einfach schön! Der Bronzebuddha ist einer der ältesten Buddhas aus Bronze überhaupt und auch sehr groß. Für 15Cent (!!!, zum Vergleich Eintritt kostet auch nicht mal 2€) extra hätte man auch noch hineinklettern dürfen um sich den Aufbau von Innen anzuschauen, aber da waren mir die Schlangen zu lang. Auf dem Weg zum anderen Heiligtum noch schnell ein lecker Softeis gegönnt, diesmal die Mischung Matcha (lecker, ein bisschen herb, nicht so süß) und lila Süßkartoffel (schmeckte nach Vanille...). Der Hase-Dera Tempel ist glaube ich einer meiner absoluten Favoriten. Landschaftlich super schön. Zwar sehr klein und natürlich voller Touristen, aber bietet alles was ich persönlich hübsch finde. Kleine Gärten, viele Buddhas, Teiche mit Kois, Bambuswäldchen, Schreine und sogar einen Zen-Steingarten. Und auch noch Aussicht auf die Bucht vor Kamakura. Da ich gerne mal noch etwas Seeluft schnuppern wollte, ging es weiter nach Endoshima. Mit einem straßenbahnänlichen Zug ging es von Kamakura nach Endoshima. Aufgrund der Menschenmengen wurde man in der Station in die Bahn gedrückt!! So wie man sich das vorstellt, dass die Bahnhofsmitarbeiter nachschieben :D Wenigstens sind die Japaner so nett und haben Ventilatoren in der Bahn, so dass es nicht so heiß wird. Was mich eben auf die Erklärung bringt warum der Stromverbrauch in Japan so hoch ist, so ziemlich jede Toilette in Japan hat Stromanschluss!! Für die Spülung und die beheizten (!!!) Klobrillen. Wobei... die traditionellen Toiletten in Japan sind Stehklos!! Gibt es auch noch sehr häufig. Fragt man sich wo da der evolutionäre Zwischenschritt ist: vom Stehklo direkt zum Hightech Klo? Zurück zum Thema Endoshima: Natürlich war es auch in Endoshima voll von Menschen... und jeder war auf dem Weg zur Insel gleich vor der Küste. Eine Brücke führt hinüber und man kann es laufen. Auf der Insel haben sie die Wege dann viel viel zu schmal angelegt. Jedenfalls für diese Massen. Ein schmaler Weg führt den Berg hinauf, links und rechts Geschäfte und Restaurants. Und der gleiche Weg führt auch hinunter. So schob sich alles im Schneckentempo nach oben. Nach der Gasse mit den Geschäften kann man entweder durch einen Tempel gehen oder direkt den Inselrundweg. Ganz oben auf der Insel gibt es einen Aussichtsturm und damit die müden Touristen nicht so viele Treppen steigen müssen, haben die schlauen Japaner Rolltreppen in den Berg gehauen!!! Für eine kleine extra Gebühr ein wohl seltenes Erlebnis. Aber auch ohne den Aussichtsturm hat man eine prima Rundsicht und theoretisch sogar bis Mt. Fuji. Aber natürlich, wenn ich schon mal die Möglichkeit hätte Bilder zu machen, versteckt sich der Berg in den Wolken. Kann man sich eigentlich irgendwo deswegen beschweren? ;) Der Strand von Endoshima ist übrigens fast schwarz vom Vulkangestein :)

Kotoku-in im Hase-dera Tempel Andachtsstelle Zen-Gärtchen